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Kirchrain 9
Der Kirchrain von Gelterkinden gilt mit Recht als eines der schönsten Ortsbilder des Kantons. Der Blick vom Brunnen auf dem Dorfplatz hinauf bis zur Kirche wird wesentlich mitbestimmt durch die seitlich die Gasse begleitenden Häuser, ihre Stellung und Staffelung und die Steigung und Steigerung bis zur Kirche als Abschluss.
Das Haus Nr. 9 war ursprünglich ein Bauernhaus. Bereits auf der Federskizze des Dorfes von Geometer Georg Friedrich Meyer von 1680 ist es erkennbar, doch ist über seine Baugeschichte wenig bekannt. Zwischenzeitlich war es wie zahlreiche Bauernhäuser von Gastarbeitern einer Baufirma bewohnt. Im Zuge der Rezession ging es an einen Architekten über, der sowohl das Innere als auch das Äussere restaurierte. Dabei kam im Innern in einer Stube zwischen zwei Fenstern eine spätgotische Fenstersäule zum Vorschein. Ihr gewundener Säulenschaft lässt sie ins 16. Jahrhundert datieren, womit auch anzunehmen ist, dass das Haus im 16. Jahrhundert erbaut worden ist. Im Jahre 1844 erhielt das Haus eine neue Fassade mit rechteckigen symmetrisch verteilten Fenstern und einen rechteckigen Hauseingang.
Das Bauernhaus steht auf der Nordseite und im oberen Teil des Kirchrains, der im Dialekt Chillerai genannt wird. Es besteht aus einem Wohnteil und einem Ökonomiegebäude. Der hohe Wohnteil ist dreigeschossig und wird von einem steilen Satteldach bedeckt. Da er leicht vorsteht und höher ist als die anschliessende Oekonomie und das anschliessende Bauernhaus, nimmt er eine dominierende Stellung ein. Die Fassade gegen den Kirchrain ist fünfachsig, weshalb das Haus sehr gross wirkt. Auf der Rückseite befindet sich eine kleine Laube mit einem Abortturm, der im unteren Teil gemauert ist.
Das Bauernhaus Nr. 9 am Kirchrain in Gelterkinden ist in seinem Kern ein spätgotischer Bau aus dem 16. Jahrhundert, in seinem Äussern hingegen entspricht es den klassizistischen Bauernhäusern der Jahrhundertmitte des 19. Jahrhunderts. Es bildet einen wichtigen Bestandteil des Chillerai in Gelterkinden.
Kantonal geschützt seit 1977.