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Hauptstrasse 10
Das Schulhaus von Häfelfingen liegt dicht an der Strasse am westlichen Dorfrand. Nach der Heimatkunde aus dem Jahre 1863 wurde es im Jahre 1825 als zweigeschossiger Bau über einem Keller erbaut. Im Erdgeschoss befanden sich ursprünglich links vom Eingang eine Scheune und rechts davon die Lehrerwohnung. Im Obergeschoss lag das Schulzimmer, das zugleich als Lokal für die Gemeindeversammlung und die Gemeindebehörden diente. Am Südgiebel war eine steinerne Tafel mit folgender Inschrift eingelassen: Schulhaus, eine Bildung zum Wohl und Nutz der Jugend, der Weg zur Wahrheit und zur Tugend, 1825. Erst im Jahre 1834 erhielt das Schulhaus einen Dachreiter mit einer Glocke. Hinter der Lehrerscheune entstand 1840 ein Holzschopf und ein Lokal für die Feuerspritze. Schulhaus und Turmdach wurden 1962 renoviert.
In den 1920er-Jahren entstand anstelle der nicht mehr notwendigen Lehrerscheune ein kleiner Saal. Dabei wurde die oben erwähnte Inschrifttafel entfernt und sowohl Treppe als auch Dachreiter erneuert. Die kleine Lehrerwohnung wurde vergrössert, indem sie im westlichen Gebäudeteil im Erdgeschoss und im Obergeschoss eingerichtet wurde. Die Osthälfte des Gebäudes erhielt im Erdgeschoss den Saal und im Obergeschoss das Schulzimmer.
Das zweigeschossige, leicht erhöht gelegene Gebäude deckt ein Krüppelwalmdach, auf dessen First ein kleiner Dachreiter mit geschweiftem Blechhelm sitzt. Die Hauptfassade zeigt vier Fensterachsen mit hochrechteckigen Fenstern, deren Bänke durch Wulste ausgezeichnet sind. Der erhöht gelegene Eingang besitzt ein abgetrepptes Gewände und schliesst unter einer kurzen Gesimsverdachung. Entsprechend der Funktion des Gebäudes liegt der Eingang nicht in der Mitte, doch wirkt sich diese Anordnung keineswegs störend aus, sondern weist auf die innere Raumanordnung.
Das Schulhaus von Häfelfingen gehört zu jenen Schulhäusern, die noch vor der Kantonstrennung und vor der Einführung des neuen Schulgesetzes im Jahre 1826 erbaut worden waren. Es steht am Beginn einer Blütezeit des Schulhausbaus im Kanton Baselland und besitzt deshalb alle Merkmale der ersten Periode des Schulhausbaus des Kantons. Dazu gehören das Krüppelwalmdach, die Unterbringung von verschiedenen Funktionen: Schule, Lehrerwohnung und Ökonomie in einem Gebäude und unter einem Dach, die Verkümmerung der heute nicht mehr vorhandenen Ökonomie und die Beschränkung der architektonischen Gestaltung auf die Fenster und die Auszeichnung des Eingangs. Dass das Schulhaus auch Ausdruck einer Reform des Bildungswesens jener Zeit war, bestätigt die nicht mehr erhaltene Inschrift.
Kantonal geschützt seit 1973.