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Ausserdorfstrasse 1
Das Bauernhaus liegt im oberen Dorfteil der kleinen Ortschaft und bestimmt hier sowohl den Verlauf der Strasse als auch den Strassenraum. Nach der Jahreszahl 1815 über dem Hauseingang ist das Haus damals neu erbaut worden. Sein Ökonomieteil wurde später erneuert, so dass er nicht mehr die ursprüngliche Form besitzt, doch verleiht er auch in dieser Gestaltung dem Haus den Charakter eines Bauernhauses.
Der noch intakte Wohnteil basiert auf einem erhöhten Kellergeschoss, in das unter der einläufigen Treppe ein rundbogiger Eingang führt. Das Haus selbst ist zweigeschossig und wird von einem Satteldach bedeckt. Die Fenster der Fassade sind stichbogig und relativ hoch. Ausserdem sind die mittleren Fenster gekuppelt, so dass die Fassade unregelmässig wirkt. Ebenfalls unregelmässig ist die Anordnung des Eingangs, der nicht direkt unter dem Fenster des zweiten Geschosses liegt. Typisch für Hemmiken ist ausserdem der Türsturz, dessen Mittelfeld eine Kartusche mit der Jahreszahl 1815 und den Initialen HICASP enthält. Türrahmen und Kartusche sind somit das Werk eines Hemmiker Steinmetzen, deren Kunst damals im ganzen Kanton sehr geschätzt wurde.
Das Bauernhaus in Hemmiken zeigt bereits mit den Fensterformen den verspäteten Barock auf dem Lande, allerdings in der stilisierten Form der Spätphase. Die Kartusche am Türsturz hingegen gehört zu einer Phase, in der die Architekturformen des höfischen Barocks vereinfacht werden, wobei Elemente der Volkskunst in den Vordergrund treten. Wenn überhaupt hier bereits von Volkskunst gesprochen werden kann, dann hat diese hier in Hemmiken als volkstümliche Steinmetzenkunst ihre Blüte erreicht.
Kantonal geschützt seit 1975.