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St. Margarethen 8
Die St. Margarethenkirche von Binningen bildet zusammen mit den übrigen Bauten des Landgutes von St. Margarethen eine eigentliche Kirchensiedlung ausserhalb des Dorfes in imposanter Hügelsituation vor dem Eingang ins Leimental. Die Grabung von 1962 zeigte, dass hier bereits im 10. oder 11. Jahrhundert eine kleine Kirche bestand. Diese wurde wahrscheinlich nach dem Erdbeben nach Osten erweitert und zwar so, dass im rechten Winkel zum alten Schiff angebaut wurde, wodurch ein sogenannter Winkelhakengrundriss entstand. Das eine Schiff war für die Männer, das andere für die Weiber bestimmt. Später diente das kleine Schiff den Gläubigen von Bottmingen und das grosse jenen von Binningen. Aus der Erbauungszeit hat sich eine barocke Kanzel erhalten. Ferner zahlreiche Wappenscheiben von Basler Zünften und Familien. Epitaphien aus dem 18. Jahrhundert und ein Kirchenstuhl aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts entstammen der alten Ausstattung.
Der Winkelhakengrundriss der Kirche ist eine typische Schöpfung des protestantischen Kirchenbaues, vermochte sich aber nicht durchzusetzen. In der Schweiz sind nur zwei Beispiele hierfür, in Binningen und in Wintersingen, bekannt. Beide entstanden unter der Leitung von Jakob Meyer aus Basel. Das Vorbild dazu lieferte die um 1608 erbaut Stadtkirche von Freudenstadt im Schwarzwald. Der Grundrisstyp ist auch in Deutschland mehrfach verwendet worden, meist auch bei Erweiterungsbauten.
Kantonal geschützt seit 1971.