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Dorfstrasse 22
Das Bauernhaus Nr. 22 liegt im oberen Teil der Dorfstrasse von Itingen in der Nähe der Gemeindeverwaltung und ist wie diese und ein grosser Teil der Häuserzeile von der Strasse zurückgesetzt.
Das stattliche Bauernhaus besteht aus einem relativ hohen Wohnteil und einer niedrigeren Ökonomie, wobei der Ökonomieteil leicht vorgezogen ist. Der Wohnteil wird von einem steilen Satteldach bedeckt und ist zweigeschossig, doch basiert er auf einem erhöhten Kellergeschoss. Zu diesem führt in der Fassadenmitte eine stark gefaste Rundbogentüre, die beidseits von längsrechteckigen Kellerfensterchen flankiert wird. Über dem Kellergeschoss ist die Fassade in beiden Geschossen vierachsig und besitzt stichbogige Fenster mit vorstehenden Wulstgesimsen. Da die vier Fenster beider Geschosse sehr eng aneinander liegen, wirken sie als Fensterreihen und betonen die Horizontale. An der Strassenfassade befindet sich kein Eingang. Dieser liegt auf der Giebelseite im Gang des benachbarten Gebäudes, was darauf hinweisen könnte, dass dieses Haus ursprünglich allein stand, und dass das Nachbargebäude erst später mit der Bedingung des Zugangsrechts durch dessen Gang erstellt worden ist. Auf der Rückfront ist eine Holzlaube angehängt.
Das Ökonomiegebäude wird ebenfalls von einem steilen Satteldach bedeckt. Es besitzt ein hohes rundbogiges Scheunentor und einen Stallteil mit rundbogigem Stalleingang und rechteckigem Stallfenster. Es scheint, dass die noch völlig intakte Ökonomie aus dem 17. Jahrhundert stammt, dass aber der aus der gleichen Zeit stammende Wohnteil gegen Ende des 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts verändert worden ist, indem seine Fassade die stichbogigen Fenster erhielt.
Dadurch erhielt der Wohnteil seinen spätbarocken Charakter, der andererseits das ältere Kellergeschoss in sich schliesst. Das an Baukultur reiche Bauerndorf hingegen besass bis weit ins 18. Jahrhundert hinein einen dominierenden spätgotischen Zug, doch bewirkte der Lichthunger des 19. Jahrhunderts zahlreiche Fassadenerneuerungen im Stile des verspäteten Barocks, dessen Formen sich nur mühsam durchrangen und sich auf Fensterdetails und Türen beschränkten. Unabhängig davon erhielten sich die mittelalterlichen Massstäbe der Baukuben und Dachflächen. Die Erneuerung griff nicht die Substanz an, sondern nahm auf die gegebene bauliche Struktur Rücksicht. Handwerkliche Tradition und neuer Formwillen schufen keine Fremdkörper, sondern eine Bereicherung des Dorfbildes. In diesen Zusammenhang, in diese Entwicklung gehört das vermutlich im 17. Jahrhundert erbaute und zu Beginn des 19. Jahrhunderts in seinem Wohnteil barockisierte Bauernhaus in Itingen.
Kantonal geschützt seit 1974.