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Gartenstrasse 2
Die Villa Burggarten liegt am Nordsaum des Burg-Quartiers längs des Bahntrassees, wo 1880 im Zusammenhang mit dem Bahnbau 1894 eine Baulinie gelegt wurde, und wo ab 1880 ein vorstädtisches Villenquartier entstand.
Die Villa wurde 1895/96 vom Architekten Carl Begle für Eduard Spinnler-Holinger erbaut. Carl Begle stammte aus dem vorarlbergischen Satteins, wohnte seit 1859 in Augst und war von 1888 bis 1899 kantonaler Hochbauinspektor. Der Bau der Villa Burggarten fällt somit in seine Zeit als Hochbauinspektor. Die späthistoristische Villa besitzt einen eigenartigen Grundriss. Ausgehend von dem polygonalen Treppenturm, der auf der Nordseite den zweigeschossigen Baukubus sprengt, wird in beiden Geschossen jeweils eine Halle von den verschiedenen Zimmern umschlossen. Im Erdgeschoss finden wir Küche, Ess- und Wohnzimmer mit Balkonvorbau auf der Ostseite. Die selbe Zimmerschliessung findet sich im Obergeschoss, wo der Vorbau als Balkon der Schlafzimmer auf der Südseite dient. Die Fabrikantenvilla zeichnet sich aussen noch durchwegs durch ihre klassizistischen Architekturdetails ab, d.h. geschosstrennende Gurten, Ecklisenen und hoch-rechteckige Fenster mit kunstvollen Brüstungsgittern im Obergeschoss bestimmen den Stil. Dagegen atmet der vortretende Treppenturm mit seinem Turmhelm und das steile Walmdach des Hauptbaus den Geist eines französischen Hotels jener Zeit aus. Nicht nur der Wintergarten unter dem Balkon, sondern auch der Treppenturm mit der bedachten Eingangstreppe entlang der Nordmauer gehören zum Späthistorismus, der das symmetrische Achsenschema des Klassizismus sprengt und ältere Elemente des sogenannten Schlossstils übernimmt. Das Bild mit der Schlacht von Dornach wurde erst 1937 von Otto Plattner gemalt. Dagegen ist das Glasdach der Treppe aus der Erbauungszeit. Die Villa wurde kürzlich innen und aussen ohne grosse Veränderungen instandgestellt. Trotz neuer Nutzung konnte auch im Innern die Bausubstanz bis ins Detail erhalten werden.