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Kanonengasse 1
Das Pfarrhaus von Liestal liegt an der Kanonengasse, also nicht in unmittelbarer Nähe der Kirche. Bis 1804 wohnte der Pfarrer von Liestal im sog. Lautpriesterhaus in der Rosengasse. Im Pfarrhaus an der Kanonengasse wohnten vorher die Prediger von Munzach und Lausen, beide zugleich Lehrer der im selben Haus untergebrachten Schule. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts zog der Pfarrer von Liestal in dieses Haus. Die Jahreszahlen 1753 und 1804 auf den beiden Haustüren weisen auf Umbauten im Stil des Barocks und des Klassizismus hin. Eine Gedenktafel am Hause erinnert daran, dass der Dichter Josef Victor Widmann in diesem Hause seine Jugendzeit verlebte.
Das Erdgeschoss enthielt ursprünglich eine kleine Ökonomie, an die eine niedere Seitentüre erinnert. Das dreigeschossige Haus unter Satteldach besitzt vier Frontachsen mit zwei Hauseingängen über der Freitreppe. Diese weisen auf die Doppelfunktion des Hauses als Schule und Wohnhaus und anderseits auf die zwei Wohnungen der beiden Prediger. Die symmetrisch darüber angeordneten Rechteckfenster der beiden Obergeschosse nehmen die in den geflochtenen Oberlichtgitter der Haustüren erkennbaren Stilelemente des klassizistischen Barocks auf und betonen die Geschlossenheit der Fassade. Der etwas gestelzte Bau ist wahrscheinlich im 18. Jahrhundert erhöht worden, um den repräsentativen Charakter dieser Zeit aufzunehmen.