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Rathausstrasse 2
Das Regierungsgebäude riegelt die Rathausgasse gegen Nordwesten ab und steht deshalb quer zu den parallel laufenden Gassenzügen der Altstadt.
Das ursprünglich Freihof genannte Gebäude wird im Jahre 1305 erstmals erwähnt und gelangte als bischöfliches Lehen an die Herren von Eptingen. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Adelssitz, der erst später in die Stadtbefestigung einbezogen wurde, war er doch von der Stadt durch Mauer und Graben abgesondert, und wie das Rathaus durch Treppengiebel ausgezeichnet. Nach zahlreichem Besitzerwechsel gelangte er an das Deputatenamt in Basel, das ihn bis 1738 behielt. Von 1739 an diente der Hof als Stadtschreiberei des Amtes Liestal, genügte aber offenbar den Anforderungen nicht mehr und wich in den Jahren 1775 bis 1779 einem barocken Neubau. Nach der Kantonstrennung diente das Haus als Regierungsgebäude, wurde ab er zu diesem Zwecke umgebaut. Bereits um 1855 entstand eine Erweiterung in gleicher Grösse nach Süden. In den Jahren 1890 errichtete man den kleinen Nordanbau.
Der Altbau von 1779 schliesst mit seiner siebenachsigen Fassade die Rathausgasse als deren Blickpunkt ab. Als stattlicher Barockbau in monumentaler Symmetrie ruht er unter einem Walmdach, das auf einem Gesims mit Konsolen und Zahnschnittfries liegt. Die stichbogigen Fenster werden durch Schlussteine im Scheitel bekrönt. Die verschieden hohen Fensterreihen der oberen Geschosse werden in der Mitte durch die grossen Fenster des Landratssaales unterbrochen. Den Balkon mit Eisengeländer ziert der Baselbieterstab. Die reich geschnitzte Türe mit schmiedeisernem Oberlichtgitter wurde im 19. Jahrhundert durch eine Konsolverdachung erhöht. Im Innern führt eine dreiläufige Barocktreppe ins Obergeschoss. Der südliche Anbau von 1855 ist von gleicher Grösse und Gestalt aber im Detail einfacher.
Gesamthaft betrachtet ist der Barockbau durch seine Verlängerung und die Betonung durch zwei Dachreiter eine wichtige Dominante der Stadt geworden. Seine historische Bedeutung für die Gründung des Kantons, die städtebauliche Situation als Abschluss der Rathausgassse und der Mühlegasse sowie die stattlichen Proportionen der Fassaden machen den Bau zum repräsentativsten der Altstadt. Er zeigt, wie eine sinnvolle Erweiterung des Barockbaus diesen potenzierte und in seiner Wirkung als öffentlicher Repräsentationsbau erhöhte.