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Rheinstrasse 28
Das an der Rheinstrasse gelegene Berrigut wurde 1763 von Samuel Ryhiner-Werthemann erbaut. 1812 wurde es von dessen Erben veräussert. Von 1830 bis 1860 war es im Besitz von Isaak Berri-Brüderlin, von dem es den Namen erhielt. 1917 erwarb es der Kanton Basel-Landschaft und richtete darin die landwirtschaftliche Schule ein.
Der Ehrenhof der hufeisenförmigen Anlage ist von der Strasse abgekehrt. Zwei Nebenbauten schieben sich an einen Hauptbau mit fünf Achsen und zwei Geschossen. Die drei Trakte decken gewalmte Mansardendächer, die entsprechend der Tiefe abgestuft sind. Die Flügelbauten der Hofseite sind später entfernt worden, so dass sich heute kein eigentlicher Ehrenhof mehr entwickelt. Im Innern führt eine dreiläufige Treppe vom Sommerhaus des Erdgeschosses ins Obergeschoss.
Das Haus zeichnet sich keineswegs durch einen Reichtum des Schmuckes aus, - typisch für die von den Basler Herren auf dem Lande gepflegte Zurückhaltung - , sondern vor allem durch die grosse Ausdehnung, die drei Trakte und die hohen Mansardendächer. Selbst die Stürze der Fenster bleiben gerade. Als barocker Landsitz, durch die Entfernung des Ehrenhofes in eine Villa umgewandelt, bringt er trotz der spärlichen Dekoration die Barockarchitektur der Stadt Basel würdig und massvoll zum Ausdruck. Zusammen mit dem Landsitz Ebenrain bei Sissach zählt das Berrigut zu den grössten und besten Herrschaftssitzen der Basler Herren auf dem Lande. Im Gegensatz zum Ebenrain sind die Proportionen und die Dächer noch ganz dem Stil der XV-Epoche verpflichtet. Risalitbildung, Aneinanderreihung und Abstufung erzeugen einen monumentalen Ausdruck, der erst später in der Verschmelzung einzelner Bauteile eine Straffung im Sinne des Klassiszismus erhält. Im Berrigut dagegen ist die Anlehnung und der Einfluss des strengen französischen Frühbarocks noch deutlich zu erkennen.