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Baselstrasse 31
Die Villa Ehinger liegt inmitten einer Parkanlage oberhalb der Industrieanlagen der Neuen Welt.
Sie wurde von Ludwig August Sarasin, Sohn des Begründers der Baumwollindustrie in der Neuen Welt, als Sommersitz in den Jahren 1829/30 nach Plänen von Melchior Berri, dem berühmtesten Architekten des Frühklassizismus in der Schweiz, erbaut. Innerhalb des Werkes dieses Architekten nimmt sie als Frühwerk eine Sonderstellung ein. Sie ist sein erstes Werk nach seiner Italienreise und deshalb ganz unter deren Eindruck entworfen worden. Die in den in Basel erbauten Jugendwerken vorherrschenden Elemente des deutschen und französischen Klassizismus treten zurück. Dafür bestimmen hier zum ersten Mal Motive der italienischen Renaissance die Architektur. So nimmt sich denn diese Villa mit dem Säulenportikus vor dem Eingang und dem Palladiomotiv der offenen Erdgeschosshalle auf der Rückfront wie ein Reiseandenken aus Italien aus. Das Innere bestimmten die nicht mehr erhaltenen pompey'ischen Wandmalereien. Erhalten hat sich im Innern ein von Berri entworfener Ofen und das Treppengeländer. Neben der Villa steht ein Brunnen von Melchior Berri. Innerhalb der Entwicklung der Sommer- und Landsitze in der Umgebung der Stadt Basel verbindet die Villa traditionelle und fortschrittliche Ideen. Es fehlt der sonst übliche Gutsbetrieb. Dafür bestimmt die Umgebung der Park, der hier anscheinend unter dem direkten Einfluss italienischer Vorbilder in die Grundrissgestaltung des Hauses einbezogen worden ist. Die über der offenen Halle der Rückfront liegende Laube ist ein Element, das für die Basler Landsitze vergangener Jahrhunderte typisch ist. Es zeigt, wie gut es der Architekt verstand, sich den Bautraditionen unserer Kunstlandschaft anzupassen.