- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Bau- und Umweltschutzdirektion
- Amt für Raumplanung
- Kantonale Denkmalpflege
- Inventare
- Kantonales Inventar der geschützten Kulturdenkmäler
- Münchenstein
- Schlössligasse 4
Schlössligasse 4
Das Schlösschen "Gstad" oder "Gstadeck", Sohlössligasse 4, liegt unterhalb des alten Dorfkerns in der Talsohle, die einst von der Birs überschwemmt war. Nach Bruckner entstand es als Landsitz im Jahre 1532. Tatsächlich wird es 1541 als "hus und hoff in der Vorburg uff dem gstad" bezeugt. Der Ausbau zu einem Landgut, umgeben von einer Mauer mit zinnenbewehrtem Rundbogentor, Nebenbauten und Hauptbau mit Treppenturm und Laube, erfolgte um 1663 unter dem Basler Zunftmeister Johann Jakob Burckhardt-Iselin, dessen Allianzwappen mit der Jahreszahl 1663 einen Laubenpfosten ziert. Unter J.J. Burckhardt entstanden auch die 1966 im Obergeschoss entdeckten und abgenommenen Wandbilder. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entfernte man die Nebengebäude auf der Ostseite, das Fachwerktürmchen der Umfassungsmauer und den rundbogigen Toreingang. Anbauten, die Entfernung der Wendeltreppe und die Einschalung der Laube sowie die in der Umgebung entstandenen Neubauten haben die Wirkung dieses Landsitzes aus dem 17. Jahrhundert beeinträchtigt. Dennoch blieb der Hauptbau in seiner Grundsubstanz erhalten.
Das zweigeschossige Landhaus deckt ein Krüppelwalmdach mit Firstreiter und Glocke. Der Haupteingang liegt auf der linken Seite des mit drei Sechseckseiten vorspringenden und über der Dachtraufe in Fachwerk konstruierten Treppenturmes. Die Regelmässigkeit des Rechteckgrundrisses, dessen Mittelachse der Quergang und der Treppenturm betonen, wird auf der Rückseite durch die für Baselbieter Landsitze typische Laube geschmälert.
Innerhalb der Entwicklung der Landsitze steht das "Gstad" im Uebergang zwischen dem spätmittelalterlichen, oft ummauerten Landsitz und dem barocken Herrschaftshaus, das sich im regelmässigen Grundriss und in dem von zwei Nebengebäuden flankierten Hof bemerkbar macht.
Der heute allein erhalten gebliebene Hauptbau lässt sich insofern bewerten, als er historisch bedeutend ist, ausserdem bildet er die Keimzelle der Talsiedlung von Münchenstein. Innerhalb der Basler Landsitze besitzt er typologische Bedeutung. In seinem Eigenwert, seiner siedlungsgeschichtlichen Stellung und seiner historischen Bedeutung lässt er sich am ehesten mit dem Schlösschen "Holee" in Binningen vergleichen.