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Burggasse 11
An der steil ansteigenden Burggasse steht das ehemalige Bauernhaus Nr. 11 direkt hinter dem Bauernhaus, das die Abzweigung der Burggasse von der Breitestrasse markiert. Es bildet somit mit dem Haus Nr. 9 eine Gebäudegruppe und ist von diesem leicht zurückgesetzt.
Wann das in seiner Art bescheidene Kleinbauernhaus errichtet worden ist, kann nicht nachgewiesen werden, doch dürfte es noch im 18. Jahrhundert erbaut worden sein. Wohn- und Oekonomieteil sind unter einem Dach mit durchlaufendem First und durchlaufender Traufe vereint, so dass ein in sich geschlossener Kubus entsteht. Der Wohnteil besteht hier aus zwei Geschossen mit je zwei Fensterachsen, wobei die Fenster rechteckig sind. Daneben fügt sich nahtlos die Oekonomie mit einem leicht stichbogigen Scheunentor, einem kleinen Stallfenster und einer Stalltüre an. Ueber dem Stall wird ein kleiner Lüftungsschlitz sichtbar. Am Giebel des Wohnteiles finden sich relativ wenig Fenster, darunter ein Giebelfenster mit Hohlkehlprofilen. Hier ist auf der Rückseite des Hauses 1859 ein Anbau zur Erweiterung des Wohnteils errichtet worden. Das Datum der Erbauung steht auf dem Türeingang. Offensichtlich ist damals der Wohnteil als zu klein erachtet worden.
Das Kleinbauernhaus besitzt alle Elemente des Muttenzer Bauernhauses, wie wir es vor allem im Oberdorf antreffen. Typisch dafür ist das Fehlen eines Eingangs im Wohnteil auf der Traufseite. Somit dürfte ursprünglich auch das Scheunentor als Eingang in die Wohnung benützt worden sein, wie dies in Muttenz üblich war. Erst mit dem rückseitigen Anbau aus dem 19. Jahrhundert erhielt der Wohnteil einen separaten Eingang auf der Giebelseite, doch befindet sich dieser nicht im Altbau, sondern im Anbau. Das Kleinbauernhaus an der Burggasse Nr. 11 ist zu Wohnzwecken umgebaut worden, wobei auch der ehemalige Oekonomieteil dazu einbezogen worden ist. Dies geschah ohne Veränderung der Aussenhaut und ohne Substanzverlust wesentlicher Bauteile. Mit anderen Worten, hier ist nicht ein altes Bauernhaus zu einem Muttenzer Bauernhaus umgeformt worden, sondern erhalten geblieben. Angesichts der Bescheidenheit dieses Bauernhauses war die Funktionsänderung im Rahmen des Umbaus gegeben und sinnvoll. Da das Haus zusammen mit dem Bauernhaus Nr. 9 in der Burggasse eine wichtige Stellung einnimmt und mit diesem zusammen ein Ensemble bildet, ist seine Erhaltung und vor allem der zurückhaltende Umbau besonders wertvoll.