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Burggasse 9
Das ehemalige Bauernhaus an der Burggasse liegt im unteren Teil der Burggasse bei der Abzweigung der Breitestrasse von der hier leicht ansteigenden Burggasse. Das leicht zurückgesetzte Bauernhaus liegt an einer wichtigen Stelle im Ortsbild, weil es den unteren Teil der Burggasse als Strassenraum abschliesst. Seine Querstellung führt dazu, dass es als Kopfbau wirkt. Diese Stellung und Funktion innerhalb der Struktur dieser Strasse betont ausserdem der vor dem Gebäude stehende, langgestreckte Dorfbrunnen.
Nach der Jahreszahl am Scheunentorbogen ist das Haus im Jahre 1685 erbaut worden, doch entnehmen wir dem vom Geometer Georg Friedrich Meyer um 1678 gezeichneten Plan des Dorfes, dass schon vorher ein Gebäude an dieser Stelle stand. Dieses besass die gleiche Stellung, doch war die Breitestrasse damals noch nicht vorhanden. Das gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichtete Bauernhaus besteht aus Wohn- und Oekonomieteil, die beide unter einem durchlaufenden Satteldach zusammengefasst sind. Vor dem Oekonomieteil ist das Satteldach als Traufschermen nach vorne gezogen. Scheunen- und Stalltor sind rundbogig, wobei das Stalltor erstaunlich gross wirkt. Der Wohnteil ist zweiachsig und zweigeschossig. Er besitzt keinen Reuseingang, entspricht also dem in Muttenz verbreiteten Typus des Bauernhauses mit Tenneingang, d.h. das Tenntor diente gleichzeitig als Eingang in den Wohnteil. Die Fenster des Wohnteils sind später zum Teil vergrössert und verändert worden, doch besitzen sie noch die ursprünglichen Proportionen. Ueber dem Stallteil und dem Giebel des Oekonomieteils finden sich schmale Lüftungsschlitze für das Tenn. Der Giebel ist hier eigenartigerweise nicht gemauert, sondern mit Holz verschalt.
Das spätbarocke Bauernhaus an der Burggasse wurde ähnlich den anderen Bauernhäusern in Muttenz zu Wohnzwecken umgebaut. Abgesehen vom kunsthistorischen Eigenwert ist hier der hohe Situationswert zu beachten. Bei der Erhaltung dieses Gebäudes geht es somit nicht um den Schutz einer Fassade, sondern einerseits um die Erhaltung des Ensembles und seiner Struktur und andererseits um die Erhaltung eines Bauernhauses, das zum Dorfbild gehört.