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- Hohlegasse 4 / 4a
Hohlegasse 4 / 4a
Der ehemalige Kuenzehof liegt im nördlichen Teil des alten Dorfes von Oberwil etwas erhöht an der ansteigenden Hohlegasse 4, 4A und 6 oberhalb eines Baumgartens. Das ganze Ensemble besteht aus einem Wohnhaus und einem parallel dazu gestellten Oekonomiegebäude, die einen Hof umschliessen. Zudem befindet sich links der Einfahrt eine Remise aus Holz, die ebenfalls zu diesem Hof gehört.
Auch wenn die Jahreszahl am Wohnhaus sekundär verwendet worden ist, darf man trotzdem annehmen, dass bereits 1575 hier ein Hof bestand. Das Oekonomiegebäude war vermutlich in Holz errichtet und musste 1799 durch einen Neubau in Fachwerk ersetzt werden. Erstaunlich ist, dass man bei diesem Neubau die Hofsituation beibehielt und nicht wie sonst üblich in den Dörfern zum Vielzweckhaus überging. Die in Fachwerk konstruierte Scheune wurde später auf der Südseite und auf der Ostseite erweitert und mit Schöpfen aus Holz umgeben. Als die Bürgergemeinde Oberwil die Scheune von der Einwohnergemeinde übernahm, waren nicht nur die Schöpfe zerfallen, sondern auch die erhaltenswerte Fachwerkscheune nicht mehr zu retten. Im Blick darauf, dass auch in früheren Zeiten Fachwerkhäuser auseinandergelegt und an anderen Orten wieder aufgestellt wurden, entschloss man sich hier zum gleichen Verfahren und beschloss, alles brauchbare Holz wieder zu verwenden. Auf diese Weise konnte die 1799 erbaute Scheune neu erstehen. Sie widerspiegelt nicht nur die damalige Fachwerkkonstruktion, die in Oberwil als Teil des Fürstbistums Basel heimisch war, sondern sie ist zudem typisch für die Zeit um 1799. Ausserdem finden wir ein Tenn, das auf beiden Seiten von Ställen eingerahmt war. Jedenfalls handelte es sich um eine grosse Scheune eines stattlichen Hofes, wie er nur ausserhalb oder am Rande des Dorfes weiterhin existieren konnte.