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Kirchgasse 10
Das ehemalige Kleinbauernhaus an der Kirchgasse 10 in Oberwil liegt auf der Ostseite der Kirchgasse inmitten einer Häuserzeile von ehemaligen Bauernhäusern, die eine charaktervolle Häuserzeile ergeben.
Das Kleinbauernhaus ist nicht datiert, dürfte aber aus dem 18. Jahrhundert stammen. Der östliche Teil des Hauses bestand ursprünglich aus der Oekonomie, von der sich nurmehr der holzverschalte Teil des Scheunentors erhalten hat, da der ehemalige Stallteil zum Wohnhaus geschlagen worden ist. Wann dieser Umbau erfolgt ist, ist nicht ersichtlich. Interessanterweise ist aber der ehemalige Stallteil im Erdgeschoss gemauert, während das Wohngebäude in beiden Geschossen in Fachwerk konstruiert ist. Der heute vierachsige Wohnteil besitzt in beiden Geschossen rechteckige Fenster. Jene über dem ehemaligen Stall sind erst beim kürzlichen Umbau erstellt worden. Die Fachwerkkonstruktion der Strassenfassade ist erst beim kürzlichen Umbau des Hauses freigelegt worden. Die Konstruktion des Fachwerks ist einfach und ohne Verzierungen. Somit handelt es sich um ein rein konstruktives Fachwerk, wie es in unserer Gegend typisch ist. Im Wohnteil ist das Fachwerk noch geschossweise abgezimmert. Wohn- und Oekonomieteil des Hauses sind unter einem steilen Satteldach vereint und ergeben so ein Vielzweckhaus, das als solches errichtet worden ist.
Fachwerkhäuser als Kleinbauernhäuser dieser Art wurden vor allem bis ins 19. Jahrhundert hinein in dem bis 1815 zum Fürstbistum Basel gehörenden Oberwil oft erbaut. Zweifellos war das Fachwerk hier Tradition. Dies zeigen auch die gegenüberliegenden Bauten, deren Fachwerk vor kurzem freigelegt worden ist. Vom ursprünglichen Fachwerkdorf Oberwil hat sich nicht viel erhalten. Umso wertvoller erscheint uns deshalb die Rückgewinnung dieses Fachwerkhauses durch die Freilegung der Fachwerkkonstruktion. Ausserdem ist bei diesem Hause zu beachten, dass sein Inneres sanft restauriert worden ist, so dass sich auch die innere Bausubstanz erhalten hat.