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- Röm.-kath. Kirche St. Peter und Paul, Kirchgasse 7
Röm.-kath. Kirche St. Peter und Paul, Kirchgasse 7
Die Kirche von Oberwil erhebt sich auf einem ummauerten Friedhof am Westende des Dorfes auf einem Hügelsporn und überragt die Häuser des alten Dorfkerns.
Die während der Innenrenovation von 1964/65 durchgeführte Bodenforschung förderte ausser römischen Funden verschiedene Vorgängerbauten zutage.
Ein erster kirchlicher Bau stammt aus der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Ein zweiter Bau, von dem sich die Untergeschosse des Turmes erhalten haben, entstand im 14. Jahrhundert. Der dritte, 1696 errichtete Bau übernahm den Turm aus dem 14. Jahrhundert und besass einen polygonalen Chor und ein saalartiges Langhaus. 1896 entstand nach Plänen des Architekten Tugginer aus Solothurn ein Neubau. Chor und Sakristei wurden auf den alten Fundamenten erhöht, während der Turm einbezogen wurde. Das Langhaus wurde abgetragen und durch ein dreischiffiges, neuromanisches ersetzt.
Die Renovation von 1965 entfernte die neuromanischen Architkurelemente im Innern und teilweise auch am Äussern. Von der alten Ausstattung erhielten sich wertvolle Einzelfiguren: ein Kruzifix, eine Madonna und einen Sebastian aus dem 17. Jahrhundert. Weitere Ausstattungsstücke werden im Pfarrhaus aufbewahrt. Die Kirche von Oberwil ist trotz den zahlreichen Veränderungen und den Neubauten des 19. Jahrhunderts ein Baudenkmal geblieben, dessen einzelne Bauteile die Geschichte der Architektur aufzeigen. Der erhöhte, im 14. Jahrhundert errichtete und im 19. Jahrhundert erhöhte Polygonalchor erinnert an die Gotik, während das neuromanische, dreischiffige Langhaus die Tendenz des 19. Jahrhunderts zur Basilika beweist. Die verschiedenen Bauteile verbinden sich dank der Zusammenfassung des 19. Jahrhunderts und der sorgfältigen Modernisierung der Renovation von 1965.