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Stellihof 197
Die Schlossscheune im Flurgebiet Stelli liegt weit ab vom Dorf Ormalingen in nordwestlicher Richtung am Fusse des ehemaligen Vogteischlosses Farnsburg. Der Flurname Stelli bezeugt, dass an diesem Ort eine Tränkestelle für das Vieh eingerichtet war. Oberhalb der Stallscheune befindet sich noch heute die Wasserquelle. Aufgrund der Grösse und der speziellen Lage der Stallscheune scheint es wahrscheinlich, dass die Baute zum Senngut der Vogtei Farnsburg gehörte. Auf alten Stichen des 18. Jahrhunderts ist an dieser Stelle eine grosse, giebelständige Baute festgehalten.
Die mächtige Stallscheune ist in den Südosthang gebaut und weist im Erdgeschoss einen Weidstall auf. Der grossräumige Dachraum ist über eine überdachte Zufahrt von der Nordseite her zugänglich. Für die Zufahrt errichtete man eine Fahrrampe aus Bruchsteinen quer zum Hang. Hangseitig ist später ein einfacher Unterstand mit Pultdach an das Hauptgebäude angebaut worden. Das Mauerwerk ist aus Bruchsteinen der Umgebung und teilweise aus wiederverwendeten Werksteinen, vermutlich von der Ruine Farnsburg, gefügt. Die Südostseite wurde in der Riegelbauweise errichtet. Um genügend Durchlüftung zu garantieren, ist der talseitige Giebel mit breiten Latten verschalt. Der Dachstuhl hat einige Umbauten und Änderungen erfahren, ist aber in seiner Konstruktion mit liegendem Dachstuhl gut erhalten. Die Fensteröffnungen sind teilweise aus Sandstein gebaut, einem Baumaterial, das nur vereinzelt bei bedeutenden landwirtschaftlichen Bauten angewendet worden ist. Die übrigen Einfassungen von Stalltüre und Stallfenstern sind aus Kanthölzern oder aus örtlichem Kalkstein. Der Fassadenputz besteht aus lokalem Mergel.
Mit fachlicher Begleitung durch die Kantonale Denkmalpflege ist die Sanierung des Dachstuhls ausgeführt worden.
Die Schlossscheune Stelli gehört zu den historischen Zeugen des einstigen Vogteischlosses Farnsburg mit dem dazugehörenden Sennhof. Sie macht die wirtschaftliche Bedeutung und Aufgabe deutlich, die einer Vogtei zukam. Das ausserordentlich markante Gebäude ist aufgrund seines historischen Denkmalwertes und seiner grossen Bedeutung für das Landschaftsbild in das kantonale Inventar der geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen worden.