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Hauptstrasse 33
Das Bauernhaus Hauptstrasse 33 steht an der Ecke Hauptstrasse/Vereinshausgasse gegenüber der inselartigen Gebäudegruppe um die Kirche. Es bildet einerseits einen markanten Abschluss der Südseite des Dorfplatzes, leitet andererseits zur Vereinshausgasse über und führt zum oberen Teil der Hauptstrasse.
Aus den Bilddokumenten über Pratteln geht eindeutig hervor, dass das grosse Bauernhaus, wie die Giebelinschrift bezeugt, im Jahre 1742 erbaut worden ist. Seine Scheune erfuhr nach der Inschrift im Torbogen 1824 eine Erneuerung. Das Erdgeschoss ist später durch einen Ladeneinbau mit Schaufenster leicht verändert worden. Das ganze Gebäude wurde kürzlich von der Eigentümerin vortrefflich renoviert.
Das ansehnliche Bauernhaus vom Typ des Mehrzweckhauses besteht aus einem hohen Wohnteil und einem niedrigeren Oekonomieteil mit Stall und Scheune. Das schmale, zweiachsige Wohnhaus ist dreigeschossig und ruht unter einem steilen Satteldach. Die Fenster auf der Traufseite sind in den beiden unteren Geschossen beinahe quadratisch und weisen noch gotische Kehlprofile auf. Die Fenster im zweiten Obergeschoss sind etwas kleiner. Den mächtigen Südgiebel nimmt beinahe vollständig eine zweigeschossige, auf Stützen ruhende Laube ein. Sie überdeckt zugleich den giebelseitigen Eingang. Die mit einem gewalmten Dach bedeckte Laube ist in barocker Holzkonstruktion aufgeführt und besitzt langgezogene Stichbogen. Unten fügt sich an die Laube das niedere "Bauchhaus", oder Waschhäuslein. Der niedere Oekonomieteil zeigt ein weit vorkragendes Dach und rundhogige Scheunen- und Stalltore.
Das als Grossbauernhaus zu bezeichnende Gebäude besitzt sämtliche Merkmale des typischen Baselbieter Bauernhauses und darf als dessen bestes Beispiel in Pratteln betrachtet werden, Das schmale, hohe Wohnhaus und die niedere Oekonomie und erst recht die Giebellaube zeugen von einer vortrefflichen Ausprägung eines Haustyps, der bereits im 16. Jahrhundert anzutreffen ist, sich aber mit der für die Landschaft eigenen Bautradition bis in die Barockzeit weiterbildet. Mit Ausnahme der grossen Fenster bewahrt das Haus deshalb noch zahlreiche gotische Elemente. Die Ausgewogenheit der Proportionen, ausgezeichnet erzielt durch den Laubentrakt, und das angehängte Waschhäuslein geben ihm den Charakter eines Baselbieter Bauernhauses, das hier noch im 18. Jahrhundert eine erstaunliche Reife und Blüte erreicht. Das Gebäude ist kunsthistorisch und architektonisch, aber auch für die Entwicklung des Bauernhauses und durch seine Lage von grossem Eigen- und Situationswert.