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Hauptstrasse 58
Das Bauernhaus Hauptstrasse 58 liegt im Zentrum des historischen Dorfkerns von Pratteln auf der gleichen Seite wie der Gasthof zum Engel. Vor dem Abbruch der Häusergruppe mit dem Gasthaus zum Ochsen war das Haus ein Teil einer Häuserzeile, wie sie auf der gegenüberliegenden Seite noch erhalten ist. Das Bauernhaus Hauptstrasse 58 beherbergt als einziges altes Bauernhaus in Pratteln noch einen Bauernbetrieb. Das Haus besteht aus einem Oekonomieteil und einem etwas höheren Wohnteil, beide mit steilen Satteldächern bedeckt. Der Wohnteil ist zweigeschossig und dreiachsig, wobei der Eingang nicht in der Mittelachse, sondern in einer Seitenachse liegt. Die Oekonomie besteht aus Scheunentor und Stall. Der Stall liegt direkt neben dem Wohnteil und besitzt ein gotisch profiliertes Stallfenster. Das Scheunentor ist mit der Jahreszahl 1670 datiert. Somit handelt es sich um ein spätgotisches Bauernhaus und eines der ältesten in Pratteln. Der Wohnteil hingegen muss im 19. Jahrhundert erneuert worden sein, denn die Fenster und die Türe sind hoch-rechteckig und entsprechen in ihrem Stil den Fensterformen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Somit prägt den Wohnteil der gesteigerte Wohnkomfort des 19. Jahrhunderts, während die Oekonomie noch die Fassade der Erbauungszeit besitzt.
Das Bauernhaus Nr. 58 bestimmt heute angesichts des Verlustes an historischer Bausubstanz in dieser Strassenseite das Bild dieses Dorfteils. Es wird verstärkt durch den Brunnen mit dem Pyramidenstock, der direkt vor dem Wohnteil des Bauernhauses steht. Die markanten Gebäudevolumina von Wohnhaus und Oekonomie kommen dank der kürzlichen Restaurierung wieder besser zur Geltung und lassen so eines der wenigen noch integral erhaltenen Bauernhäuser von Pratteln wieder als Teil des alten Dorfbildes von Pratteln aufleben. Pratteln hat, wie wir von den Aquarellen von Emanuel Büchel aus dem 18. Jahrhundert wissen, gerade an der Hauptstrasse ein besonderes Gepräge besessen. Dieser Teil der Hauptstrasse war durch seine besondere Breite und die Stattlichkeit der Häuser so etwas wie die Prunkstrasse des Dorfes. Heute ist leider davon wenig erhalten geblieben. Umso erfreulicher ist die Erhaltung dieses Bauernhauses, das noch etwas von diesem Geiste verspüren lässt.