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Liestalerstrasse 7
Die Liestalerstrasse von Pratteln war ursprünglich nur auf der Nordseite überbaut, da der Berghang hier sehr steil ist und sich ausserdem dieser Dorfteil erst sehr spät entwickelte. Man darf annehmen, dass die Häuser an diesem Strassenstück erst im 18. und 19. Jahrhundert erbaut worden sind.
Das ehemalige Kleinbauernhaus Liestalerstrasse Nr. 7 steht ungefähr in der Mitte dieser locker überbauten Häuserzeile. Gemäss der Jahreszahl am Scheunentorbogen ist das Haus im Jahre 1749 erbaut worden. Das Haus ist zweigeschossig und wird von einem steilen Satteldach bedeckt. Wohn- und Oekonomieteil sind unter einem Dache vereint. Dabei ist allerdings festzuhalten, dass beide Teile sehr klein sind. Der Wohnteil besteht nur aus einer Fensterachse und besitzt keinen Eingang von der Traufseite her. Der Oekonomieteil besteht nur aus dem rundbogigen Scheunentor mit zwei Luftschlitzen darüber. Ein Stallteil fehlt. Dieser befand sich vermutlich im hinteren Teil der Scheune. Das Kleinbauernhaus besass zwar alle Funktionen eines Bauernhauses, doch waren diese stark reduziert und zusammen gefasst. In gewissem Sinne erinnert uns das Haus an der Liestalerstrasse an die Kleinbauernhäuser im Oberdorf von Muttenz, wo sehr oft auch kein separater Hauseingang bestand. Mit dem Umbau des Hauses zu Wohnungen ist am Aeussern nichts verändert worden. Das randbogige Scheunentor dient weiterhin als Eingang in die Wohnung, wobei sich nur in der Scheune das Treppenhaus befindet. Die Umfunktionierung des Hauses bot keine grossen Probleme. Ausserdem hat man die verglaste Front des Eingangs zurückgesetzt, so dass das alte Tor beibehalten werden konnte.
Das Kleinbauernhaus an der Liestalerstrasse von Pratteln ist hinsichtlich der andern Kleinbauernhäuser oder Taunerhäuser in Pratteln relativ alt und in einem gewissen Sinne atypisch. Es beweist wieder einmal mehr, dass es keinen bestimmten Typus gibt, sondern dass die Architekturform je nach Lage und Funktion wechselte. An der mit historischen Bauten nicht so stark durchsetzten Häusergruppe an der Liestalerstrasse ist das Haus Nr. 7 gerade wegen seiner besonderen Form von Bedeutung und dank seiner Restaurierung zu einem wichtigen Bestandteil dieser Strasse geworden. Es erinnert uns auch daran, dass die Randgebiete der historischen Ortskerne sehr oft mit kleineren Häusern bebaut waren, weil sich hier die Kleinbauern und Taglöhner niedergelassen haben.