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Oberemattstrasse 11
Das Weiherschloss wurde vom Adelsgeschlecht der Herren von Eptingen gleichzeitig mit der Burg Madlen um 1275 erbaut. 1189 wurden die Eptinger erstmals erwähnt und gehörten zum mächtigsten Adelsgeschlecht auf der Landschaft und gehören somit zum Uradel.
Im frühen Mittelalter übte das Kloster Murbach Rechte über Pratteln aus, so gehörte das Dorf später den Habsburgern, die es den Herren von Eptingen zu Erblehen gaben.
Am 18. Oktober 1356 beim Basler Erdbeben, wurde das Weihersschloss zerstört und danach wieder aufgebaut. Nach der Wiederherstellung versuchten die Eptinger, sich eine von der Landgrafschaft Sisgau unabhängige Herrschaft aufzubauen. Der Erwerb der hohen Gerichtsbarkeit gab Anlass zu jahrzehntelang dauernden Rechtsstreitigkeiten. Diese wurden vor allem durch den bedeutendsten Vertreter der Eptinger, Hans Bernhart, ausgefochten. 1460 unternahm dieser eine Pilgerfahrt ins Heilige Land, um nach damaliger Sitte zum Ritter geschlagen zu werden. Nach seiner Rückkehr baute er auf dem "Käppeli" ein Sondersiechenhaus und eine Kapelle. 1464 gelang es ihm, sich durch Kauf der Besitzungen seiner Vettern zum alleinigen Herrn von Pratteln und seiner Herrschaft zu machen.
Zweimal wurden Schloss und Dorf gebrandschatzt, 1384 durch die Basler und 1468 im Sundgauerkrieg durch die Solothurner. 1484 starb der streitbare Ritter, nachdem er kurz vor seinem Tode die grosse Glocke in der Dorfkirche gestiftet hatte. Geldnot und Streitigkeiten der Eptinger führten zum Niedergang ihrer Dynastie. 1521 verkaufte Hans Friedrich das Schloss und das Dorf für 5000 Gulden der Stadt Basel.
Aber erst 1549 verzichtete Österreich endgültig auf die Herrschaft Pratteln, "die der 3000 Gulden nit wol wert sei". Das Schloss wurde Basler Herrensitz und der Landvogtei Münchenstein zugeteilt, der Prattler Schlossherr privater "Landedelmann" ohne hoheitliche Befugnisse. Die Besitzer des Schlosses, die Bürger von Basel sein mussten, wechselten öfters. 1773 kam das Schloss mit seinem grossen Grundbesitz in öffentliche Hand. Die Gemeinde vergantete jedoch schon im folgenden Jahre die Güter parzellenweise an Prattler Einwohner und behielt nur Schloss, Trotten und einiges Mattland. Das Schloss wurde Armenhaus; 1910 ging es durch Schenkung der Bürgergemeinde an die Einwohnergemeinde.
Am 24. Juni 1963 beschloss die Gemeindeversammlung die Totalrenovation und bewilligte einen Kredit von 1`100`000 Franken. - Anlässlich der erfolgreichen Renovation fand vom 17. bis 19. Juni 1966 das erste Dorf- und Jugendfest in Pratteln statt und am 8. September 1968 konnte das Schloss der Öffentlichkeit übergeben werden.
Heute steht das Schloss unter dem Schutz der Eidgenossenschaft.