- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Bau- und Umweltschutzdirektion
- Amt für Raumplanung
- Kantonale Denkmalpflege
- Inventare
- Kantonales Inventar der geschützten Kulturdenkmäler
- Pratteln
- Schauenburgerstrasse 17
Schauenburgerstrasse 17
Das sogenannte „Höch Huus", ein ehemaliges Bauernhaus an der Schauenburgerstrasse, steht auf einer Anhöhe über dem Dorfzentrum in dominierender Lage, weshalb es auch die Bezeichnung „Höch Huus" verdient. Aufgrund archäologischer Untersuchungen sind die Mauern des Kellers teilweise römischen Ursprungs. Auf Funde römischer Bauten stiess man bereits 1961 im Rumpel und an der Schauenburgerstrasse. Angesichts der Nähe von Augusta Raurica wäre eine römische Villa an diesem Ort durchaus möglich.
Über die Baugeschichte des Hauses ist wenig bekannt. Auf dem Plan von G.F. Meyer um 1681 befindet sieh an dieser Stelle ein länglicher Bau, vermutlich eine Scheune und bereits ein Steinbau. Das heutige Gebäude entstand, gemäss der heute kaum mehr lesbaren Jahreszahl mit den Initialen FST auf dem Sturz des Oblichts beim Eingang, im Jahre 1747. Stilmerkmale, wie die Fensterbänke mit Wulst und Stab sowie das Oblicht über dem Eingang, weisen eindeutig in diese Zeit.
Man könnte das Gebäude auch als ein typisches Baselbieter Bauernhaus bezeichnen, so wie wir es seit dem 17. Jahrhundert kennen. Es ist zweiteilig und besteht aus der niedrigen Ökonomie mit rundbogigem Scheunentor und Stall und einem ausserordentlich hohen dreigeschossigen Wohnteil, beide unter steilem Satteldach. Am Ökonomieteil wirkt vor allem das rundbogige Scheunentor relativ archaisch. Der hohe Wohnteil mit drei Geschossen weist eine funktionell gegliederte Fassade auf. Im Erdgeschoss neben der Türe ein kleines Lüftungsfenster und im Obergeschoss zwei Barockfenster. Im obersten Geschoss mit den schlitzartigen Fenstern befand sich die Kornhütte. Angebaut an den Ostgiebel erkennt man die für Pratteln typische Giebellaube, die hier zweigeschossig ausgebildet ist.
Kubische Klarheit und dominierende Dächer kennzeichnen die Architektur, die noch mittelalterlich wirkt und eigentlich nur im Detail die barocke Formensprache übernimmt. Ähnliche Bauten desselben Stils befinden sich oder befanden sich am Dorfplatz, wobei nur das Haus Nr. 33, erbaut 1742, erhalten blieb. Dank einer fachkundigen und sorgfältigen Restaurierung hat das als .,Höch Huus" genannte Gebäude im Dorfkern von Pratteln nach vielen Jahren des Zerfalls seine ursprüngliche Bedeutung wieder erhalten und bestimmt nun wieder sozusagen als Markstein diesen Dorfteil.