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Dorfplatz 8
Das Gasthaus zur Sonne in Reigoldswil steht am Südende des Dorfplatzes an der Strasse ins Mittelbiel und gegenüber der alten Mühle.
Bereits 1593 wird Hans Roth als Besitzer der Sonne erwähnt. Aufgrund alter Ansichten wird deutlich, dass das Gasthaus vor 1840 weniger auf den Dorfplatz als auf die Gasse orientiert war. Dieser alte Bau ist zum Teil noch heute erhalten und ist erkennbar an den gotischen Reihenfenstern mit überhöhtem Mittelteil aus dem 16. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert erfolgte der Einbau von stichbogigen Fenstern. Die grösste Veränderung erlebte der Gasthof im 19. Jahrhundert, als mit der Einführung des Reigoldswiler Marktes um 1850 der Kopfbau am Dorfplatz und der grosse Saal errichtet wurden. In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts malte der damals bekannte Reigoldswiler Dekorations- und Landschaftsmaler Heinrich Weber den Saal und die übrigen Räume aus. Die noch erhaltenen Bilder übernehmen den Zeitgeschmack und vermitteln eine Fin de siecle-Stimmung.
Bei der kürzlich abgeschlossenen und vom Baselbieter Heimatschutz preisgekrönten Aussen- und Innenrenovation wurde auf die Erhaltung der Bausubstanz und der Einrichtung grossen Wert gelegt. Die Fassaden behielten den Verputz und wurden nicht rekonstruiert. Im Innern übernahm man die Dekorationsmalerei und ergänzte diese wo notwendig. Schlicht und einfach sind die Speiseräume mit den alten Böden, Decken und Wandtäfer. Für einmal entschied man sich nicht für das Sichtbarmachen des Holzes, d.h. Rustikal, sondern hielt sich an die Bemalungen der Zeit, was zweifellos den Räumen eine besondere und unverwechselbare Note gibt.