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Etzmatten 60
Das ehemalige Bauernhaus Im Hof Nr. 60 steht an der Ecke der Abzweigung der Niederhofgasse von der Hirschengasse im westlichen Dorfteil des alten Kerns von Rothenfluh. Das Gebäude ist zur Hirschengasse giebelständig und markiert auf diese Weise den Beginn der hier ansteigenden Niederhofgasse. Der Name "Im Hof" weist auf den alten Dinghof des Domstifts Basel, der dem Quartier einst den Namen gab.
Der Südgiebel gegen die Hirschengasse ist breit gelagert und wird unterhalb des Giebeldreiecks von einem Klebdach unterbrochen. Unter dem Klebdach sind die Fenster unregelmässig angeordnet. In der Mitte führt der Eingang direkt in die Küche. Ein Teil der Fenster besitzt noch gotisch profilierte Hohlkehlen. Im Giebeldreieck über dem Klebdach befinden sich kleine quadratische Oeffnungen. An der Aussenwand des alten Baus gegen Westen, heute durch einen Schopfanbau verborgen, stand die Jahreszahl 1578 mit dem Baselstab und einem Steinmetzzeichen, das vermuten lässt, dass das Haus damals erbaut worden ist. Bedeckt wird das sehr tiefe Haus von einem steilen Satteldach. Auf der Traufseite der Ostfassade befinden sich in beiden Geschossen je zwei grosse Fenster aus dem 19. Jahrhundert. Seit 15 Jahren befindet sich der Stein mit der Jahreszahl, dem Baselstab und dem Steinmetzzeichen über dem Eingang.
Der nördlich des Wohnhauses gegen den Hang hinauf gelegene Oekonomieteil liegt wegen der Höhendifferenz nicht unter demselben First wie das Wohnhaus, sondern ist etwas höher, da die Gasse hier steil ansteigt. Das Scheunentor ist korbbogig mit Schluss-Stein die Jahreszahl 1836 mit den Initialen IHE und einer Pflugschar. Über dem Scheunentor und dem Stallteil erkennt man mehrere schmale Luftschlitze, die ebenfalls darauf hinweisen, dass das Oekonomiegebäude erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut worden ist. Es darf deshalb vermutet werden, dass die heutige Oekonomie damals an der Stelle eines älteren Gebäudes errichtet worden ist. Das alte Gebäude ist mit seinem markanten Giebel nicht nur ein wertvolles Gebäude innerhalb der Hirschengasse und dieses Dorfteils, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der hier beginnenden Niederhofgasse, deren Häuser unterhalb der Kirche ebenfalls mit dem Giebel Richtung Süden erbaut worden sind.