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Hirschengasse 58
Das ehemalige Bauernhaus Hirschengasse 58 liegt am Eingang in die Hirschengasse und am Ende der Wachtgasse und bestimmt den südlichen Teil dieser Häusergruppe.
Aufgrund der Skizze des Geometers Georg Friedrich Meyer aus der Zeit um 1680 stand hier schon damals ein Bauernhaus, doch wurde dieses anscheinend im 19. Jahrhundert erneuert. Am Wohnhaus hob man das Dach an, und die Oekonomie wurde 1831 vollständig erneuert. Das ehemalige Bauernhaus besteht aus einem Wohnhaus und einer leicht erhöhten Oekonomie. Das zweigeschossige, dreiachsige Wohnhaus wird von einem steilen Satteldach bedeckt und besitzt einen Eingang am Giebel, wo auch unterhalb des Giebeldreiecks ein Klebdach angebracht ist. Die darüberliegenden Giebelfensterchen stammen von einem früheren Bau, wurden aber bei der Restaurierung erneuert. Auf der Traufseite finden sich unter dem vorstehenden Dach die drei kleinen Fenster des Mezzaningeschosses. Die anschliessende Oekonomie besteht aus Scheune und Stall, wobei über beiden Teilen hohe Lüftungsschlitzen ansetzen. Das rundbogige Scheunentor besitzt einen Schluss-Stein mit der Jahreszahl 1831.
Das um 1831 erneuerte Bauernhaus stammt somit in seinem Kern aus dem 17. Jahrhundert, wurde jedoch im Jahre 1851 vollständig erneuert. Damals sind in Rothenfluh zahlreiche Bauten umgebaut worden. Man könnte mit den heutigen Ausdrücken von einer Baueuphorie sprechen, die damals im Zuge der Posamenterei die Bauerndörfer und speziell Rothenfluh erfasste. Die Bauernhäuser wurden stattlicher. Anstelle von Holzbauten mit Strohdächern traten währschafte Steinbauten mit Ziegeldächern.
In der Struktur hingegen hielt man sich an den Bestand, übernahm ältere Formen und vermied Modernismen, weshalb diese um 1831 erbauten Häuser für jene Zeit nicht eigentlich modern wirkten. Die Tradition war stärker als der Glaube an den Fortschritt. In diesem Sinne ist das ehemalige Bauernhaus auch kürzlich innen und aussen sanft restauriert worden. Gewiss mussten einige baufällige Bauteile ersetzt werden, doch übernahm man in jedem Falle den historischen Bestand. Dies gilt auch für das Innere, das bei der Restaurierung an Wohnlichkeit gewonnen hat. Vom Blickpunkt des Dorfbildes bildet dieser Eckbau ein wichtiges Stück Baugeschichte des Dorfes an einer seiner exponiertesten Stellen, weshalb sich auch seine Unterschutzstellung rechtfertigt.