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Hirschengasse 92
Das ehemalige Bauernhaus an der Hirschengasse liegt auf der Ostseite der Gasse und bildet als Eckhaus den Abschluss einer Häuserzeile von Bauernhäusern.
Leider ist über die Baugeschichte des Hauses nichts bekannt. Aufgrund der Federskizze des Geometers Georg Friedrich Meyer stand hier um 1680 ein Holzständerbau mit Strohdach. Dieses Haus dürfte im 18. Jahrhundert durch das heutige Gebäude ersetzt worden sein. Jedenfalls erscheint uns das Haus älter als der 1828 entstandene Ofen im Innern in der Stube.
Das traufständig zur Strasse stehende Bauernhaus vereinigt als Vielzweckbau Wohn- und Oekonomieteil unter einem First, wobei die Traufe über dem Oekonomieteil weiter hinuntergezogen ist. Der zweigeschossige, vierachsige Wohnteil mit hochrechteckigen Fenstern besitzt einen rechteckigen Eingang mit Oblicht. Am freistehenden Südgiebel hängt eine Laube, über die eine Treppe zum Obergeschoss führt, wobei das Dach der Laube als Pultdach ausgebildet ist. Die Oekonomie besteht aus einem rundbogigen Scheunentor, einem rechteckigen Stallfenster und einer rundbogigen Stalltüre mit zwei Lüftungsschlitzen darüber.
Das ehemalige Bauernhaus entspricht dem Typus eines spätbarocken Bauernhauses in Rothenfluh. Während die geraden Fensterstürze ins 19. Jahrhundert weisen, wirkt der Eingang mit dem Oblicht noch durchwegs altertümlich und erinnert an Eingänge aus dem 18. Jahrhundert. Erstaunlich ist auch die Ausgewogenheit der Proportionen zwischen Wohn- und Oekonomieteil. Offensichtlich ist hier der Wohnteil unter dem Einfluss der Heimposamenterei im Verhältnis zur Oekonomie grösser geworden, denn vierachsige Wohnteile finden wir in der Regel erst gegen Ende des 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts.