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Leierbrunnen
Für das Plateaudorf Rünenberg war die Wasserversorgung während Jahrhunderten ein wichtiges Lebensproblem. Daniel Bruckner erwähnt im 18. Jahrhundert nicht weniger als fünf Dorfbrunnen, wozu vermutlich noch einige Sodbrunnen traten. Im Laufe der Dreissigerjahre wurden die aus Holztrögen bestehenden Brunnen mit Steintrögen und -stöcken versehen und dabei auf drei reduziert, den Unterdorf- oder Botenbrunnen, den Schul- oder Luxenbrunnen und den Leierbrunnen.
Der Leierbrunnen liegt am Eselweg beim südwestlichen Dorfausgang, somit etwas ausserhalb des geschlossenen Dorfkerns. Er entstand 1833, erhielt seinen Namen vom Flurnamen Leier und spendet seit jeher das beste Wasser. Im Gegensatz zum Schulbrunnen steht sein längsrechteckiger Trog nicht parallel, sondern quer zur Strasse. Ausserdem ist das Südende des Troges nur leicht abgerundet und nicht in einem Guss wie beim Schulbrunnen. Sein kantiger Stock besitzt eine ähnliche Deckplatte und den gleichen Abschluss wie der Schulbrunnen.
Mit Ausnahme des Leierbrunnens bilden die genannten Brunnen wichtige Akzente des Dorfbildes von Rünenberg. Die Variationen der Trogformen entsprechen teilweise der Funktion und dem Verwendungszweck, teilweise aber auch der Bedeutung, die man den einzelnen Brunnen und den betreffenden Dorfteilen beimass. Die Quellfassungen aller drei Brunnen liegen auf der Westseite des Dorfes im Hasel, im oberen Rosenfeld und im Pfandacher. Nach der Heimatkunde von Fritz Grieder, der die Wasserversorgung Rünenbergs untersuchte, waren die Vorgänger dieser Brunnen Privatbesitz. Mit der Erstellung dieser drei Brunnen durch die Gemeinde in den Dreissigerjahren erlebt das Dorf anscheinend so etwas wie eine Verstaatlichung der Wasserversorgung, die durch das erste Wasserversorgungsnetz von 1894 vollendet wurde. Die von der Gemeinde erstellten Brunnen waren deshalb nicht nur vom Material her, sondern auch durch ihre Entstehung eine Erneuerung, die sicher damals vielversprechend war. Ursprünglich dienten die Brunnen nicht nur für die Wasserversorgung, sondern auch bei Brandausbrüchen. In unserer Zeit haben sie nahezu alle ursprünglichen Funktionen verloren, ihre bedeutende und eigenartigerweise selbstverständliche Funktion im Ortsbild ist ihnen jedoch geblieben.