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Hauptstrasse 24
Wenn das auf einem Hochplateau zwischen dem Oristal und dem Tal der Hinteren Frenke gelegene Bauerndorf Seltisberg noch relativ gut erhalten ist und ein ausgeprägtes Dorfbild besitzt, so verdankt es dies dem Umstand, dass sich die bauliche. Entwicklung vorab ausserhalb des Dorfes Richtung Liestal abspielte. Aus diesem Grunde wird das alte Dorfbild keineswegs mit der modernen Streusiedlung.konfrontiert, sondern strahlt noch jene Atmosphäre aus, die für ein ländliches Dorf typisch ist.
Das Bauernhaus Nr. 24 liegt im Zentrum des Dorfkerns an der Strasse nach Liestal, also in jenem Dorfteil, der früher als Allmend bezeichnet wurde. Unweit des Dorfplatzes gelegen, steht es zwar giebelständig zur Strasse, ist jedoch von dieser so abgedreht, dass es einem Vorplatz auf der Südseite, dem früheren Hofplatz des Bauernbetriebes Raum lässt. Diese Stellung bringt nicht nur eine städtebauliche Abwechslung, sondern ist oder war für das locker überbaute Dorfbild von Seltisberg sozusagen ein Hauptmerkmal. Erst im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts wuchsen die Häuser zu Zeilen zusammen.
Nach der Jahreszahl über dem ehemaligen Stalleingang ist das Bauernhaus bereits im Jahre 1697 erbaut worden. Das rundbogige Scheunentor und die ebenfalls rundbogige Stalltüre weisen eindeutig auf diese frühe Entstehungszeit hin. Doch bestätigt auch die Struktur der Baukörper das hohe Alter dieses Bauernhauses. Wohnteil und Oekonomie sind zwar in gleicher Flucht aneinandergebaut, doch sind die beiden von steilen Satteldächern bedeckten Baukörper insofern voneinander getrennt, als der Wohnteil gegenüber der Oekonomie etwas erhöht ist. Im Gegensatz zur Oekonomie wurde der Wohnteil später mit grösseren Fenstern versehen. Dass jedoch auch der Wohnteil früher kleinere Fenster besass, bezeugen einige kleinere Fenster am Giebel gegen die Strasse. Die dreiachsige, zweigeschossige Fassadenfront des Wohnteils ist deshalb durchaus symmetrisch gegliedert und besitzt nicht jenen mauerhaften Charakter, den wir am Giebel oder bei der Oekonomie verspüren. Anscheinend hat man schon früher der Belichtung dieser Südfront besondere Beachtung geschenkt, dies nicht zuletzt als die Posamenterei in Seltisberg aufkam. Das Bauernhaus Nr. 24 gehört zu den wenigen historischen Gebäuden in Seltisberg, denen ein grosser Eigenwert beigemessen werden kann. Dies nicht allein wegen seiner frühen Entstehungszeit, sondern vor allem wegen seiner Stellung im Dorfbild und wegen seiner architektonisch vollendeten Gliederung.