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Hauptstrasse 61
Das stattliche, spätgotische Haus Hauptstrasse 61 steht am Ostrande des Dorfes in der südlichen Häuserzeile. Während seiner rund 380jährigen Geschichte wurde die Baute zweigeteilt und später unter einem durchlaufenden First wiederum zu einem Gebäude zusammengefasst. Die strassenseitige Fassade mit den beiden Zugängen bildet bis heute diese Baugeschichte ab.
Der markante Bau wurde nach der Jahreszahl am Eckpfeiler im Jahre 1634 errichtet. Es besitzt drei Geschosse über einem erhöhten Keller und wird von einem steilen Satteldach mit "Würge" und Holzstützen bedeckt. Die freistehende Giebelfront nimmt im hinteren Teil eine zweigeschossige Holzlaube mit Schleppdach ein. Im oberen Giebelfeld sitzen einige, kleine Luft- oder Lichtschlitze. Die Fassade markiert ein kräftiger Eckpfeiler, neben dem eine Rundbogentüre in den Keller führt. Im ersten und zweiten Geschoss befindet sich je ein vierteiliges gotisches Fenster, wobei die beiden Mittelteile leicht erhöht sind. Die reich profilierten Fenstergewände spätgotischer Art bestimmen die Fassadengestaltung, wobei die Fensterbank im oberen Geschoss als Gurtgesimse ausläuft. Das oberste Geschoss mit einem zweiteiligen Fenster wird durch das auf Holzstützen ruhende Vordach abgeschirmt. Der daran anschliessende, zeitweilige abgetrennte Bau erhielt im 19. Jahrhundert hingegen neue Fenster. Im Erdgeschoss ein zweiteiliges Fenster und im oberen Geschoss zwei einfache Fenster. Der Eingang dieses Hausteils liegt in der Fassadenmitte und bestimmt zugleich die innere Abtrennung in zwei Häuser. Zu diesem erhöhten Eingang führt eine Steintreppe. Daneben liegt ein Kellereinstieg. Die Fassadengestaltung zeigt die Veränderung im 19. Jahrhundert an und blieb nur im obersten Geschoss aus dem 17. Jahrhundert erhalten.
Gesamthaft betrachtet bestimmt das Haus als eines der bedeutendsten spätgotischen Häuser von Sissach einen Teil des Dorfbildes. Als mehrgeschossiges Gebäude repräsentiert es den Typus des spätgotischen Wohnhauses auf der Landschaft, der noch im 17. Jahrhundert durchaus im Geiste der mittelalterlichen Bautradition entstanden ist. Gotische Formen und Proportionen bestimmen den Gesamtkubus, während die Fassadengestaltung aus dem 19. Jahrhundert auf eine Entwicklung hinweist, die dem gesteigerten Wohnkomfort dieses Jahrhunderts Folge leistete.