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Itingerstrasse, Schloss Ebenrain
Das sogenannte Schloss Ebenrain ist um 1774 für den Handelsherrn Martin Bachofen-Heitz nach Entwürfen von Samuel Werenfels, einem der bedeutendsten Barockarchitekten der Stadt Basel, erbaut worden. Als herrschaftlicher Landsitz unter französischem Einfluss gilt es als Spätwerk des wenige Jahre später verstorbenen Architekten. Im 19. Jahrhundert wurde der Landsitz von den späteren Besitzern, vor allem von Albert Hübner aus Mühlhausen, leicht verändert. 1930 erwarb es der Kanton Basel-Landschaft.
Das Hauptgebäude bildet zusammen mit den freistehenden Wirtschaftstrakten einen Hof, der sich durch ein Gittertor in einer Baumallee, in einer barocken Perspektive ohne Abschluss, fortsetzt.
Stilistisch betrachtet erweist sich sowohl die Architektur des Äussern als auch des Innern mit seiner Ausstattung als eine Vorstufe des kommenden Klassizismus. Die Architekturelemente wirken beruhigt und flächenhaft, zugleich vereinfacht und trockener, aber auch vornehmer. Der ursprünglich als französischer Garten angelegte Park mit Terrassen, Parterres und symmetrischen Blumenbeeten ist von Niklaus Sprünglin, einem bekannten Berner Architekten, angelegt worden. Im 19. Jahrhundert erfolgte dessen Umwandlung in einen englischen Landschaftsgarten.
Der Landsitz Ebenrain ist als typischer Basler Landsitz ausserhalb der Stadt als einer der letzten Landsitze französischen Gepräges errichtet worden. Die in der Stadt oft nicht mögliche, vom barocken Präsentationsbau aber verlangte grosszügige Gestaltung sowohl der Baugruppen als auch der Gartenanlage konnte hier trefflich verwirklicht werden. Auch ihn prägt die vornehme Zurückhaltung des Basler Barocks, auch ihm setzte der beginnende Klassizismus seinen Stempel auf und auch ihn veränderte das 19. Jahrhundert so, dass die Grundsubstanz noch immer in barocker Art als Aussage jenes Jahrhunderts wirken kann.