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Stebligerweg 15c
Der Verfasser der Heimatkunde der Gemeinde Sissach, Math. Bitterlin, schreibt im Jahre 1887 über den Rebbau von Sissach folgendes: "Aehnlich wie mit den Bäumen sieht es mit der Rebe aus. Der Weinbauer verliert nach und nach den Muth, den Weinstock nach Verdienen zu pflegen, weil dieselben Ursachen, welche den Obstbäumen so heftig zuset-zen, auch der Rebe Verderben zu bringen suchen. Die von Jahr zu Jahr wiederkehrenden Frühlingsfröste haben verursacht, dass viel Rebgelände entfernt und zu andern Culturen nutzbar gemacht worden sind." Das Schicksal des Rebbaus in Sissach entspricht durchaus der Entwicklung des Rebbaus im 19. Jahrhundert. Offenbar besass Sissach früher einen grösseren Rebberg mit mehreren Rebhäuslein. Die Reben erstreckten sich auf dem steilen Südhang über dem Dorf bis zu den wieder ebeneren Flächen, wo der Ackerbau möglich war. Aeltere Sissacher wissen auch zu erzählen, dass Sissach früher sehr viele Wirtschaften besass, weil die Rebbäuerchen in diesen Wirtshäusern ihren Wein ausschenken konnten. Da Sissach als Marktfleck und grössere Ortschaft schon früher bedeutend war, dürfte auch sein Weinbau bedeutend gewesen sein. Als einziger Zeuge dieser Kultur erhielt sich das Rebhäuslein in der Au, das trotz der Ueberbauung dieses Hanges dank dem Entgegenkommen der Eigentümer erhalten und restauriert werden konnte. Das Rebhäuslein ist ein kleines quadratisches und zweigeschossiges Gebäude, das von einem reizenden Walmdächlein bedeckt wird. Dank der Restaurierung ist es auch wieder verwendbar. Allerdings fehlen die Reben, die es früher umgaben. Inzwischen hat ein Sissacher Einwohner damit begonnen, neue Reben im Zelgli zu pflegen und davon einen, wie man uns versicherte, schmackhaften Wein zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund einer Weinbau-Renaissance in Sissach gewinnt selbstverständlich auch das aus dem 18. Jahrhundert stammende Rebhäuslein in der Au an Bedeutung, auch wenn es seine ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllt.