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Zunzgerstrasse 2
Das Sissacher Heimatmuseum liegt im Zentrum des alten Dorfkerns von Sissach im Winkel zwischen dem Diegterbach und der Zunzgerstrasse hinter dem Gasthaus zur Sonne etwas zurückgesetzt. Das Haus wurde im 18. Jahrhundert als Tanzsaal des daneben gelegenen Gasthauses zur Sonne erbaut. Als solches gehörte es zum Gasthaus, bis es nach 1946 die Bürgergemeinde Sissach zur Unterbringung ihrer Waffensammlung ankaufte. Der Konservator des Museums Max Frey schreibt dazu: "Der Bürgergemeinde Sissach war von jeher ein Hang zu Idealismus eigen."
Mit der Waffensammlung als Grundstock entstand so im Laufe der Jahre durch Geschenke und Ankäufe eines der bedeutendsten Orts-Museen des Kantons. Die Bürgergemeinde liess das Haus umbauen und richtete das Obergeschoss mit der Laube für das Museum ein, während sie das Untergeschoss der Telephonverwaltung vermietete. In den Jahren 1970 wurde das Haus einer vorbildlichen Aussenrenovation unterzogen.
Das giebelständige Haus besitzt zwei Geschosse und wird von einem Krüppelwalmdach bedeckt. Auf der Westseite wird das Dach über die Holzlaube hinuntergezogen. Die grossen Rechteckfenster des Obergeschosses weisen auf die ursprüngliche Funktion des Hauses hin. Die südseitige Fassade zieren zwei prächtige Sgraffiti des im Tessin lebenden Sissacher Künstler Ugo Gleis aus dem Jahre 1953: Ein Bannerträger in der Tracht von 1850 - 1870, und die Wappen der Grafen von Homberg, von Farnsberg und das Sissacherwappen, links aussen ferner eine Sonnenuhr. Um das Haus herum stehen verschiedene Objekte als Zeugen der historischen Vergangenheit Sissachs. Darunter die gotischen Fenster von der Ruine Bischofstein, eine Glocke aus der Kirche und verschiedene Marksteine.
Im Innern sind ausser der wertvollen Waffensammlung, ein Sissacherzimmer mit Mobiliar und Ansichten der Gegend, verschiedene volkskundliche Objekte, eine Sammlung von Baselbieter Trachten und landwirtschaftliche und handwerkliche Geräte ausgestellt.
Das Heimatmuseum zählt zu den ältesten Museen dieser Art im Kanton und ist ausserdem in einem Gebäude untergebracht, das der Bedeutung der Sammlung würdig ist. Das stattliche Haus besticht durch seine gelungenen, dem Dorfbild massstäblich eingefügten Proportionen und verrät durch seine zurückgesetzte Stellung seine ehemalige Funktion. Angesichts der Veränderungen der Umgebung in jüngster Zeit ist es als Einzelobjekt im Zentrum des alten Dorfkerns aufgewertet worden, weshalb Max Frey in den Jurablättern mit Recht betont, dass es auch äusserlich eine Sehenswürdigkeit darstellt. Der kulturgeschichtliche Wert des Gebäudes als ehemaliger Tanzsaal findet eine sinnvolle Steigerung durch seine heutige Funktion als Heimatmuseum.