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Pfarrgasse 10, Pfarrhaus
Das Pfarrhaus von Waldenburg steht an der Nordwestecke der alten Stadtbefestigung und wird bereits im Jahre 1244 als steinernes Haus erwähnt. Vor der Reformation diente es als Wohnung des Frühmetters und von 1534 - 1573 des Weibels. Seither wird es als Pfarrhaus verwendet. Umbauten und Erweiterungen erfolgten wahrscheinlich im 17. Jahrhundert.
Der im Grundriss nahezu quadratische Bau mit zwei Geschossen unter giebelbündigem Satteldach bildet die Ecke der Stadtmauer, deren Fortsetzung auf der Westseite noch teilweise erhalten ist. Der östliche, tiefere Anbau verbindet den Hauptbau mit dem vorgelagerten Schopf mit dem Toreingang, durch den man den Hof vor dem Pfarrhaus betritt. Die Fenster sind zum Teil noch gotisch, wurden aber im 18. und 19. Jahrhundert erneuert.
Im Innern hat sich das grosse Sommerhaus als Halle erhalten. Seine Balkendecke ist mit bunten Rankenmalereien aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bemalt. Blumen, Granatäpfel, Trauben und ein Hirsch sind hineingemalt. Eine ähnlich bemalte Balkendecke kam im Gang des Obergeschosses zum Vorschein, eine weitere in einem Zimmer, dessen Decke ausserordentlich bunt ist.
Im grossen Wohnzimmer des Obergeschosses steht ein runder Louis XVI-Ofen aus blaugrünen Kacheln, bekrönt von einer breiten Vase mit plastischer Girlande.
Das Pfarrhaus von Waldenburg ist als ehemaliger Adelssitz anzusehen, ist auch als solcher noch heute vom Städtchen abgeschlossen und gilt als eines der ältesten Gebäude der Stadt. Seine Deckenmalereien sind durch ihr starkes Kolorit bemerkenswert, da in dieser Zeit meist Grisaillen vorgezogen wurden.