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Dorfstrasse 39
Das ehemalige Bauernhaus Dorfstrasse 39 liegt in der Häuserzeile oberhalb des Dorfplatzbrunnens auf der Nordseite der ehemaligen Landstrasse.
Das Bauernhaus ist nach der Jahreszahl über dem Wohneingang 1737 erbaut worden. Ein Jahr später ist gemäss der Jahreszahl 1738 die Oekonomie errichtet worden. Beide Wohnteile waren aber damals bedeutend niedriger als heute.
Der Wohnteil ist heute dreigeschossig und dürfte im 19. Jahrhundert aufgestockt worden sein. Im Erdgeschoss finden sich neben dem Eingang mit Schulterbogen und Oblicht die Jahreszahl 1737 und die Initialen BIB, daneben zwei verschieden grosse Fenster, wovon eines mit gotischer Hohlkehle und eines mit Holzrahmen. Darüber befindet sich wohl aus der Posamenterzeit ein dreiteiliges Fenster mit Holzrahmen, das nahezu die volle Breite der Fassade einnimmt. Darüber sehen wir im dritten Geschoss zwei rechteckige Fenster. Der hohe Kniestock besteht aus Fachwerk, das nun zur Belichtung des Dachgeschosses verglast worden ist. Somit ist der Wohnteil nahezu viergeschossig, ausserordentlich schmal und überragt mit dem Giebel die benachbarte Ökonomie.
Die zum Wohnteil gehörende Ökonomie ist sogar noch etwas höher, überragt mit dem First den Wohnteil, während das Dach vorne als Traufschermen auf Bügen vorkragt Gemäss der Jahreszahl 1738 und den Initialen HB am rundbogigen Scheunentor ist die Oekonomie mit dem Tor, flankiert von zwei Ställen mit rechteckigen Fenstern und Türen, damals erbaut worden. Der obere Teil, die Aufstockung mit den Lüftungsschlitzen entstand, wie die Jahreszahl auf der Rückseite bekannt gibt erst 1875 unter SW = Sebastian Wirz.
Neben der ausserordentlich breiten und hohen Ökonomie wirkt der Wohnteil relativ hoch. Wohn- und Ökonomieteil sind kürzlich aussen renoviert worden. Während im Ökonomieteil das Innere nicht verändert worden ist, erlebte der Wohnteil im Innern eine sanfte Renovation, bei welcher die innere Struktur und Ausstattung erhalten geblieben und restauriert worden ist. Dies gilt namentlich für den Kachelofen mit Nelkenmustern im ersten Obergeschoss. Dadurch, dass der Wohnteil ins Dachgeschoss ausgedehnt werden konnte, blieb die Oekonomie von einem Einbau verschont und präsentiert sich weiterhin als Scheune.
Wohn- und Ökonomieteil des ehemaligen Bauernhauses liegen im Zentrum des Dorfkerns von Wenslingen unweit des Dorfplatzes mit dem Schwybogen und dem Brunnen. Es ist deshalb für das Dorfbild von Wenslingen ausserordentlich wichtig, dass dieses dominierende Haus fachgerecht restauriert und vor allem nicht ausgehöhlt oder ausgekernt worden ist.