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Hauptstrasse 11
Das Bauernhaus an der Hauptstrasse von Wintersingen liegt im sogenannten Unterdorf von Wintersingen, also im nördlichen Dorfteil unterhalb der Winterholden. Das behäbige Bauernhaus wurde aufgrund der Jahreszahl am Scheunentorbogen im Jahre 1788 erbaut und seither kaum verändert, so dass die spätbarocken Bauteile erhalten blieben. Im Jahre 1979 brannte die Oekonomie aus und wurde jedoch anschliessend rekonstruiert, wobei das ganze Haus restauriert worden ist.
Wohnhaus und Oekonomie sind unter demselben First, wobei das Dach der Scheune als Traufschermen vorgezogen ist und auf grossen Bügen ruht. Das zweigeschossige Wohnhaus besitzt auf der Strassenfront vier Fensterachsen, wobei die Fenster und die Türe stichbogig ausgebildet sind. Auch die Fenster auf der Giebelfassade und die kleineren Giebelfenster sind stichbogig. In der Oekonomie erkennt man ein rundbogiges Scheunentor mit der Inschrift: 1788 FIH im Schluss-Stein. Daneben liegt der Stall mit einer rundbogigen Türe neben dem Fenster und zwei stichbogigen Schlitzen darüber.
Das stattliche Bauernhaus entstand noch im 18. Jahrhundert, also vor der beeindruckenden Erneuerungswelle unserer Dörfer zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Es zeigt, dass die spätbarocken Formen wie der Stichbogen schon sehr früh in die Dörfer und damit in die Bauernhausarchitektur eingedrungen sind. Die Besiedlung des Dorfes war damals, und das zeigen deutlich die Ansichten des Dorfes von Emanuel Büchel, schon weit fortgeschritten. Nur am Rande des alten Dorfkerns war noch Platz vorhanden, um derartige Bauernhäuser in ihrer erstaunlichen Ausdehnung zu errichten. Erst im Laufe des 19. Jahrhundert schlossen sich auch hier die Bauernhäuser zu Zeilen zusammen. Das Bauernhaus darf als typisches Baselbieter Bauernhaus des Spätbarocks bezeichnet werden. Sein grosser Giebel, der nur mit kleinen Fenstern geöffnet ist, und auch seine Trauffassade sind ein wichtiger Bestandteil des Ortsbildes, weshalb es auch zu begrüssen ist, dass das Haus nach dem Brandfall wieder vorbildlich restauriert worden ist.