Winterhalde 26

Das Bauernhaus in der Winterhalde liegt im Unterdorf von Wintersingen an einem Hang, der erst im 18. und 19. Jahrhundert mit Bauernhäusern überbaut worden ist, da das Gelände hier sehr steil ist. Das ehemalige Bauernhaus dürfte erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut worden sein, obschon es teilweise noch stichbogige Fenster besitzt. Wohn- und Oekonomiegebäude sind unter einem durchgezogenen First zusammengefasst, wobei die Traufe der Oekonomie etwas tiefer hinunterreicht und als Traufschermen weiter vorsteht. Der Wohnteil besteht nur aus einer Fensterachse, ist aber sehr tief. Auf der Talseite ist der Wohnteil dreigeschossig mit einem rechteckigen Tor als Kellereingang. Die darüberliegenden Fenster sind stichbogig. Der Zugang in die Wohnung erfolgt über eine mit einem Pultdach bedeckte Laube auf der Giebelseite. Die Giebelfenster sind unregelmässig angeordnet und besitzen Fenstergewände aus Holz, wie dies bei einfacheren Bauten auf dem Lande bis ins 19. Jahrhundert hinein üblich war.

Die anschliessende Oekonomie besteht im unteren Teil aus einem Stall mit Stalltüre und Fenster und einem rechteckigen Scheunentor. Darüber liegt das eigentliche Tenn, das ursprünglich Lüftungsöffnungen in Backstein besass und aus zwei grossen Feldern bestand. Diese Oeffnungen sind nun für Wohnzwecke dahingehend verändert worden, dass die Oeffnungen mit Fenstern und Holzunterteilungen vertieft eingelassen worden sind. Der Charakter der Oekonomie blieb auf diese weise gewahrt und wurde sogar noch verbessert, da die Backsteinöffnungen jüngeren Datums waren. Das ehemalige Bauernhaus, das sich vor dem Umbau in einem sehr verlotterten Zustand befand, liegt an einem sehr exponierten Punkt der Winterhalde, weil es zugleich deren Abschluss bildet. Für das Ortsbild von Wintersingen ist deshalb das umgebaute Bauernhaus ein grosser Gewinn.