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Hauptstrasse 107
Das Gemeindehaus von Ziefen liegt auf dem rechten Bachufer hinter einem vorgelagerten Schulhof.
Das etwas erhöht gelegene Gebäude wurde im Jahre 1843 erbaut. Sein zweigeschossiger Baukubus erstreckt sich in einer Länge von sieben Fensterachsen und wird von einem Krüppelwalmdach bedeckt, das ein Dachreiter mit einer Glocke bekrönt. Die Hauptfront mit den sieben Fensterachsen ist streng symmetrisch angelegt und wird in der Mitte vom Eingang mit einer stattlichen Freitreppe unterbrochen. Die Fenster und die Eingangstür enden in Stichbogen und besitzen profilierte Fussgesims.
Der Bau ruht auf einem Sockel und wird an den Ecken von Lisenen eingefasst.
Das Schulhaus von Ziefen, heute Gemeindehaus, zeigt im Gegensatz zu den zahlreichen Schulhäusern der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht jenen Zwiespalt zwischen Funktion und Repräsentation, sondern übernimmt eine Fassadengestaltung, die sich in ihrer strengen Symmetrie dem Barock anlehnt. Ebenfalls noch dem Barockzeitalter verpflichtet sind die Formen der stichbogigen Fenster und des Eingangs. Die Ecklisenen und die verspäteten Barockformen lassen darauf schliessen, dass hier ältere Vorbilder aus dem 18. Jahrhundert noch nachwirkten. Mögllicherweise gehen diese auch auf eine lokale Bautradition zurück. Lage, Gestalt und Formenapparat verleihen dem Gemeindehaus das stattliche Aussehen eines kleinen Palais, kennzeichnend für das erwachende Selbstbewusstsein der Gemeinden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.