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Hauptstrasse 112
Das Wohnhaus in Ziefen liegt im Mitteldorf ungefähr gegenüber dem Pfarrhaus, also in jenem Teil des historischen Dorfkerns, der relativ dicht überbaut ist. Das alte Wohnhaus steht als Eckgebäude einer Häuserzeile dicht an der Strasse und leicht abgeschrägt, wodurch sich vor dem Giebel und hinter dem Haus ein kleiner Hof ergibt.
Eigenartigerweise sind die Häuserzeilen hier in Ziefen nicht der Strasse entlang aufgereiht, sondern umfassen jeweils drei bis vier Häuser, die abgeschrägt sind. Aus der Stellung der Bauten darf man annehmen, sie seien anstelle von eigentlichen Höfen entstanden und hätten sich später zu Häuserzeilen entwickelt. So gilt auch bei diesem Haus als gesichert, dass es erst später an das Nachbarhaus angebaut worden ist.
Das Haus selbst dürfte zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut worden sein. Es umfasst drei Geschosse und wird von einem steilen Satteldach bedeckt. Auf der Giebelseite finden sich nur kleine Fenster, auf der Traufseite hingegen sind die Fenster in den beiden unteren Geschossen gekuppelt. Das schmale, hohe Haus erinnert eher an die städtische als die dörfliche Architektur, denn derart schmale Häuser sind vor allem in Kleinstädten üblich. Da aber in den Baselbieter Dörfern des Flurzwangs wegen die Bebauung ebenfalls sehr dicht ist, entspricht das schmale Haus den kleineren Posamenterhäusern des Dorfes Ziefen.
Als Eckbau kommt dem Hause gegenüber dem Pfarrhaus eine besondere Bedeutung zu, denn derartige Eckbauten treten im Dorfbild besonders hervor. In diesem Falle ist es vor allem die Giebelfassade, die nicht nur raumbildend wirkt, sondern in ihrer ganzen Breite freisteht, so dass das Haus vollumfänglich als Platzfassade dient. Da hinter dem Haus eine neue Häuserzeile beginnt, die ebenfalls zurückgesetzt ist, wirkt die Stellung des Hauses im Ortsbild sehr exponiert.