- Basel-Landschaft
- Organisation
- Direktionen
- Bau- und Umweltschutzdirektion
- Amt für Raumplanung
- Kantonale Denkmalpflege
- Inventare
- Kantonales Inventar der geschützten Kulturdenkmäler
- Ziefen
- Hauptstrasse 142, 2 Kachelöfen
Hauptstrasse 142, 2 Kachelöfen
Die beiden Kachelöfen im Haus Hauptstrasse 142 in Ziefen stehen in einem engen Zusammenhang mit der Baugeschichte des Hauses. Kachelöfen erscheinen in unseren Bauernhäusern erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Sie sind Zeugen eines gewissen Wohlstandes im Zusammenhang mit der Posamenterei. In der Regel bestehen sie aus dem eigentlichen Kachelofen und der sogenannten "Kunst".
In den meisten Fällen findet sich am Kranzgesimse eine Jahreszahl, oft begleitet von Initialen. Der Kachelofen von 1764 entstand wohl bei der Erbauung des Hauses. Ofen und Kunst stehen auf zierlichen Louis XVI-Beinen und besitzen Kacheln mit Nelkenmustern. Die Frieskacheln zeigen dasselbe Motiv mit grösseren Nelken, während bei der Kunst bereits schematisch und ornamental wirkende Muster auftauchen. Grün waren damals nicht nur die Kachelöfen, sondern auch die Wände und Decken der Zimmer gestrichen.
Daran änderte sich, wie der Kachelofen von 1824 zeigt, wenig, doch erkennt man den Übergang vom Barock zum Klassizismus am Farbwechsel von Grün auf Blau. Die Nelkenkacheln sind zwar noch grün, aber die Friese sind braun marmoriert, und der Kranz sowie der Aufsatz sind blau. An der Kunst erscheinen bereits die später beliebten Uniblaukacheln. Beide Öfen sind interessante Zeugen der Hafnerkunst unserer Täler.