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ehem. Jermag AG
Im Jahr 2019 haben Messungen des Amts für Umweltschutz und Energie (AUE) ergeben, dass die Raumluft einer Gewerbehalle in Zwingen zeitweise stark mit flüchtigem Quecksilber belastet ist. Dies hat Ende August 2019 zur Sperrung der Halle geführt. Die Untersuchungen des gesamten Gewerbeareals konnten in der Zwischenzeit abgeschlossen und darauf aufbauend die optimale Sanierungsvariante erarbeitet werden. Die rund 800 Kilogramm Quecksilber im Untergrund sollen durch eine thermisch unterstützte Porenluftabsaugung sowie einem Aushub weitgehend entfernt werden.
Der am stärksten belastete Bereich unter der Gewerbehalle soll durch eine Kombination von zwei Verfahren saniert werden: Mittels einer sogenannten Porenluftabsaugung, unterstützt durch eine Erwärmung des Untergrunds, wird zunächst der Gehalt an flüchtigem Quecksilber stark reduziert. Anschliessend erfolgt ein konventioneller Aushub der hoch belasteten künstlichen Auffüllungen. Einzelne weniger stark belastete Bereiche auf dem restlichen Areal werden direkt mittels Aushub resp. Bodenaustausch saniert.
Die Quecksilber-Belastung, welche schädliche Einwirkungen auf die Schutzgüter Grundwasser, Luft und Boden verursacht, liegt heute sowohl in Form von elementarem, flüchtigen Quecksilber als auch als Quecksilbersalz vor. Aus diesem Grund gestalteten sich die Standortuntersuchungen als sehr aufwändig und komplex.
Die Sanierung kann gemäss aktuellem Planungsstand ab Mitte 2025 beginnen und dauert rund drei Jahre. In der anschliessenden Nachsorgephase wird während fünf Jahren das Grundwasser überwacht. Dadurch muss nachgewiesen werden, dass das Sanierungsziel dauerhaft eingehalten werden kann. Die Sanierungskosten belaufen sich auf knapp 10 Millionen Franken. Da der Verursacher der Belastung im Jahr 2011 in Konkurs gegangen ist, übernimmt der Kanton Basel-Landschaft in seiner gesetzlich vorgegebenen Rolle als Ausfallkostenträger den Hauptteil der Sanierungskosten.
Die ehemalige Jermag AG in Zwingen hat zwischen 1970 und 1987 in der betroffenen Gewerbehalle Schwimmbäder hergestellt. Dabei wurden Bauteile aus Holz wie damals üblich mit Quecksilber imprägniert, um sie vor Pilzbefall oder Fäulnis zu schützen. Die verwendeten Hölzer wurden dazu in Tauchbecken mit gelöstem Quecksilbersalz (HgCl2) imprägniert und anschliessend auf unversiegelten Flächen auf dem Areal getrocknet und gelagert. Sowohl auf diesen Lagerflächen wie auch im unmittelbaren Umfeld der Imprägnierbecken sind rund 800 Kilogramm Quecksilber in den Untergrund gelangt.