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Wärmetransformation in Gemeinden mit Gasverteilnetz
Die Dekarbonisierung, bzw. die Umstellung auf erneuerbare Wärmeenergie ist ein Schlüssel für eine nachhaltige, klimaschonende Zukunft. Das am 1. März 2025 in Kraft getretene Energiegesetz setzt zum Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergiebedarf ohne Mobilität bis 2030 auf 70 % zu erhöhen. Sowohl im kantonalen wie auch im nationalen Recht ist das Netto-Null-Ziel bis zum Jahr 2050 verankert.
In Gemeinden mit Gasverteilnetz ist dieser Umbau besonders anspruchsvoll. Betroffen sind vor allem Ortschaften mit hoher Bevölkerungsdichte. Hier leben gut 70 % der Baselbieter Bevölkerung. Das revidierte Baselbieter Energiegesetz verpflichtet diese Gemeinden, innerhalb von 5 Jahren nach Inkrafttreten eine Energieplanung durchzuführen. Wie im Energieplanungsbericht 2022 angekündigt, hat der Kanton Basel-Landschaft zu deren Unterstützung einen Dialog zwischen Gemeinden, den Energieversorgungsunternehmungen und dem Kanton zur Wärmetransformation lanciert.
Der Dialog hat zum Ziel, die langfristigen Investitionen in die kapitalintensive Infrastruktur der leitungsgebundenen Energieversorgung volkswirtschaftlich zu optimieren und die diesbezüglichen Aktivitäten aufeinander abzustimmen. Die Bevölkerung soll angemessen über die Planung informiert werden. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer erhalten die für sie wichtigen Informationen, insbesondere wo und ob in der jeweiligen Gemeinde eine Wärmeversorgung über ein thermisches Netz vorgesehen ist bzw. welche sonstigen Alternativen ihnen für die Beheizung des Gebäudes zur Verfügung stehen.
Kernbotschaften
- Der Begriff thermisches Netz steht für grössere und kleinere Fernwärmenetze sowie für Kältenetze, Anergienetze1 oder Kombinationen davon.
- Dank thermischen Netzen kann Umweltwärme, zum Beispiel aus See- oder Flusswasser, zum Heizen von Gebäuden genutzt und zu den Kundinnen und Kunden transportiert werden.
- Eine Wärmeversorgung über thermische Netze ist dort interessant, wo der Energiebedarf hoch ist. Für den wirtschaftlichen Betrieb eines Wärmenetzes ist eine hohe Anschlussdichte wichtig.
- Thermische Netze erfordern Investitionen in Wärmeleitungen. Volkswirtschaftlich ist es nicht sinnvoll, wenn Wärmeleitungen und Erdgasleitungen sich gegenseitig konkurrenzieren. Die Kosten für die Leitungen zahlen die Kundinnen und Kunden.
- Die Gemeinderätinnen und -räte respektive die Gemeinde-Mitarbeitenden nehmen eine Koordinationsrolle wahr. Sie koordinieren die Aktivitäten der Energieversorger, im Rahmen einer Energieplanung, über Konzessionen oder bei Tiefbauarbeiten.
Mit dem eingeleiteten Dialog werden Synergien zwischen den Aktivitäten in den Gemeinden und Regionen mit Gasverteilnetz genutzt.
1 Ein Anergienetz nutzt und verteilt Wärme auf tiefem Temperaturniveau. Diese Energie stammt aus verschiedenen Quellen wie zum Beispiel Abwärme, Abwasser, Seewasser etc.