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Was ist eine Energiemangellage?
Energiemangellage
Bei einer Energiemangellage steht nicht mehr genügend Strom, Gas oder von einem anderen Energieträger zur Verfügung, um die Nachfrage zu decken. Gründe dafür können zu geringe Produktions-, Übertragungs- und/oder Importkapazitäten während mehrerer Tage, Wochen oder Monate sein.
Ein durch eine Strommangellage verursachtes Ungleichgewicht zwischen Stromnachfrage und Stromangebot kann zu einem Zusammenbruch der Stromnetze führen, mit unabsehbaren Auswirkungen auf alle Teile der Gesellschaft. Eine Strommangellage ist nicht zu verwechseln mit einem Blackout. Blackouts sind unvorhersehbare Unterbrüche der Stromversorgung von einigen Minuten, Stunden oder Tagen, die meist aufgrund von Schäden an der Verteilinfrastruktur, Netzüberlastung oder technischen Störungen auftreten.
Kanton BL ist auf eine mögliche Energiemangellage vorbereitet
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat im Jahr 2022 die Gefahr einer Energiemangellage aufgrund ungenügender Energieverfügbarkeit in den Wintermonaten als reell eingeschätzt. Aus diesem Grund hat er im Sommer 2022 den Kantonalen Führungsstab (KFS) beauftragt, kantonsspezifische Einsatz- und Vorsorgeplanungen für eine mögliche Energiemangellage zu erstellen. Zur Koordination der erforderlichen Arbeiten wurde ein KFS-Teilstab Energiemangellage eingesetzt.
Aufgaben Bund und Kanton
Dem Bund kommt im Falle einer Energiemangellage die Anordnung der Kontingentierung sowie Abschaltungen und Information der Öffentlichkeit zu. Im Falle einer andauernden Strommangellage vollzieht die OSTRAL (Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen) die vom Bundesrat angeordneten Massnahmen. Dabei geht es einerseits um Angebotslenkung und andererseits um Verbrauchslenkung. Für die Vorbereitung und Durchführung von Bewirtschaftungsmassnahmen bei einer Gasmangellage ist die wirtschaftliche Landesversorgung (WL) zuständig
Der Kanton seinerseits ist zuständig für die Vorsorgeplanungen wie auch die Bewältigung von schweren Mangellagen, soweit nicht die Gemeinden zuständig sind.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema Energiemangellage.
- Weshalb kann es in der Schweiz zu einer Gasmangellage kommen?
Grundsätzlich ist die Gasversorgung in der Schweiz Sache der Wirtschaft. Auch beim Gas ist die Schweiz vom Ausland abhängig. Die Gasimporte in die EU könnten aufgrund des Krieges in der Ukraine reduziert oder allenfalls sogar gestoppt werden.
- Weshalb kann es in der Schweiz zu einer Strommangellage kommen?
Im Winter ist die Schweiz auf Stromimporte aus dem europäischen Ausland angewiesen. Zu einer Mangellage könnte es kommen, wenn mehrere Faktoren zusammenfallen, wie schlecht gefüllte Stauseen aufgrund des trocknen Sommers in der Schweiz, darauffolgend ein langer Winter mit wenig Wind und Sonne sowie dem Ausfall mehrerer Kernkraftwerke im Ausland.
- Was passiert im Falle einer Strommangellage?
Der Bund sieht bei der Stromversorgung verschiedene Massnahmen vor, einer Mangellage zu begegnen. Er setzt sie, falls nötig, auch stufenweise in Kraft. Auf erster Stufe würde der Bundesrat Sparappelle an die Bevölkerung richten. Weiter könnte der Bundesrat Anwendungen wie Saunen, Hallenbäder und Leuchtreklamen verbieten. Reicht dies nicht aus, müssten auf einer nächsten Stufe Grossverbraucher ihren Konsum um einen bestimmten Prozentsatz reduzieren. Sollten diese Massnahmen nicht den nötigen Effekt zeigen, würde der Bundesrat als letzte Massnahme die zyklische Abschaltung der Netze anordnen.
- Wie gross ist das Risiko?
Die neue nationale Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz» (KNS) identifiziert unter anderem eine langandauernde Energiemangellage im Winter als eines der drei grössten Risiken. Es ist deshalb sicher verantwortungsvoll sich ernsthaft auf mögliche Mangellagen einzustellen. Grundsätzlich ist es immer sinnvoll sich einen Notvorrat anzuschaffen speziell für Energiemangellagen.
Risikodiagramm - Schäden und Häufigkeit
