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Webartikel vom 28.05.2025, Grundstücksmarkt 2024
Bodenpreis für Wohnbauland steigt um 13%
Im Jahr 2024 wurden im Kanton Basel-Landschaft insgesamt 2‘731 Grundstücke verkauft, was einer Zunahme von 17,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gesamtwert aller veräusserten Grundstücke erhöhte sich um 4,7% auf über 3 Mrd. Franken. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnbauland nahm kantonal um 13% auf 1‘505 Franken zu und erreichte einen neuen Höchstwert.
Die privaten Haushalte investierten 2024 wieder deutlich mehr als ein Jahr zuvor, insbesondere in Wohnungen im Stockwerkeigentum. Auch die Kreditinstitute traten vermehrt auf dem Grundstücksmarkt auf mit dem Kauf und Verkauf von Wohnbauten wie auch Wohnungen im Stockwerkeigentum. Des Weiteren nahmen die Bodenpreise in allen Bezirken zu, was sich im erhöhten kantonalen Bodenpreis widerspiegelt.
Deutlich mehr verkaufte Grundstücke
Die Anzahl aller Freihandverkäufe nahm 2024 gegenüber dem Vorjahr um 17,1% auf 2‘731 Fälle zu. Die Zunahme beruht insbesondere auf der höheren Anzahl verkaufter überbauter Grundstücke (+299 Fälle). Bei 83% aller Freihandkäufe handelte es sich um überbaute Grundstücke, bei 8,9% um Bauland und bei den restlichen um Verkäufe von Land ausserhalb Baugebiet und um landwirtschaftliche Anwesen.
Der umgesetzte Wert nahm 2024 gegenüber dem Vorjahr um 139 Mio. Franken auf 3‘069 Mio. Franken zu (+4,7%). Insbesondere im Bezirk Sissach erhöhte sich der Umsatz um +15,3%, gefolgt vom Bezirk Liestal mit +5,4% und dem Bezirk Arlesheim mit +4,8%. In den Bezirken Laufen und Waldenburg lag der Umsatz mit 169 Mio. Franken (–1,7%) bzw. mit 114 Mio. Franken (–14,5%) unter dem Vorjahreswert. Wertmässig machten die überbauten Grundstücke 92% und unbebautes Bauland 7% des gesamten Umsatzes aus.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde bei der gehandelten Fläche von insgesamt 655 Hektaren eine Zunahme von 51% verzeichnet. Diese Zunahme ist in erster Linie durch den grösseren Flächenumsatz der landwirtschaftlichen Anwesen begründet (+205 Hektaren).
Private Haushalte mit grösstem Anteil am Grundstücksmarkt
2024 gaben die privaten Haushalte insgesamt 2‘221 Mio. Franken für unbebaute und bebaute Grundstücke aus (+14% gegenüber dem Vorjahr). Diese Zunahme ist insbesondere durch den Kauf von Wohnungen im Stockwerkeigentum im Wert von 821 Mio. Franken begründet (+28%). Die Käufe von Wohnbauten nahmen bei den Privaten um 5,5% auf 1‘271 Mio. Franken zu. Die Einnahmen aus den Verkäufen lagen im Vergleich zum Vorjahr um 3,7% höher bei 1‘978 Mio. Franken.
Der gestiegene Umsatz beruht auch auf verstärkten Investitionen der Kreditinstitute und Versicherungen, die sich gegenüber dem Vorjahr um 34,8% auf 181 Mio. Franken erhöhten. Investiert wurde vor allem in Wohnbauten mit 142 Mio. Franken. Die Einnahmen erhöhten sich um mehr als zwei Drittel auf 349 Mio. Franken, insbesondere durch Verkäufe von Wohnbauten im Umfang von 168 Mio. Franken (+81%). Die Verkäufe von Wohnungen erhöhten sich sogar um das Dreifache auf 136 Mio. Franken. Im gleichen Zeitraum verringerten sich die Ausgaben der Architekten und der Bau- und Immobilienfirmen um 54 Mio. auf 514 Mio. Franken (–9,5%). Gleichzeitig reduzierten sie auch die Einnahmen durch Verkäufe um –7% auf 554 Mio. Franken.
Die Investitionen der Pensionskassen in den Grundstücksmarkt verringerten sich deutlich um –70% auf 35 Mio. Franken, ebenso die Verkäufe, welche sich um die Hälfte auf 38 Mio. Franken reduzierten.
Neuer Höchstwert für Wohnbauland von 1‘505 Fr./m2
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnbauland nahm 2024 gegenüber dem Vorjahr um 13% zu und erreichte mit 1‘505 Fr./m2 einen neuen Höchststand. In allen Bezirken wurden die Grundstücke durchschnittlich zu höheren Quadratmeterpreisen verkauft als ein Jahr zuvor. Neu muss im Bezirk Arlesheim für ein Grundstück durchschnittlich 2‘294 Fr./m2 bezahlt werden (+12,1%). Erstmalig im Baselbiet weist die Gemeinde Bottmingen einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von über 3‘000 Franken für Wohnbauland aus (3‘104 Fr./m2). Die grösste Zunahme gegenüber dem Vorjahr wurde im Bezirk Sissach registriert, wo sich der Quadratmeterpreis um ein Drittel auf 868 Fr./m2 erhöhte. Im Bezirk Laufen stieg der Quadratmeterpreis um rund ein Fünftel auf 749 Fr./m2 an, gefolgt von den Bezirken Waldenburg (+12,1% auf 530 Fr./m2) und Liestal (+6,5% auf 1‘087 Fr./m2).
Die Preise für Land ausserhalb Baugebiet pendeln seit 2001 zwischen 3 und 4 Fr./m2 und wurden wie schon im Vorjahr zu 4 Fr./m2 gehandelt.
Regionale Unterschiede der Bodenpreise für Wohnbauland
Die Bodenpreise von Wohnbauland unterscheiden sich in den einzelnen Regionen stark und sind weiterhin im Bezirk Arlesheim am höchsten. Alle Gemeinden des Bezirks Arlesheim ausser Schönenbuch (1‘412 Fr./m2) weisen im Vierjahresdurchschnitt 2021/2024 einen Quadratmeterpreis von mehr als 1‘500 Fr./m2 auf. Die teuersten Grundstücke befinden sich weiterhin in den Gemeinden Bottmingen mit 2‘647 Fr./m2 und Binningen mit 2‘379 Fr./m2, gefolgt von den Gemeinden Reinach mit 2‘325 Fr./m2 und Oberwil mit 2‘287 Fr./m2. Ausserhalb des Bezirks Arlesheim verzeichnen die Gemeinden Liestal mit 1‘384 Fr./m2, Füllinsdorf mit 1‘301 Fr./m2 und Pratteln mit 1‘275 Fr./m2 die höchsten Vierjahresdurchschnitte. Durchschnittspreise unter 400 Fr./m2 sind in den Bezirken Sissach, Laufen und Waldenburg zu finden. Die Gemeinde Liedertswil weist mit 196 Fr./m2 den tiefsten Vierjahresdurchschnitt aller Gemeinden aus.
Hohe Nachfrage nach Wohnungen im Stockwerkeigentum
Im Jahr 2024 wurden im Baselbiet insgesamt 2‘267 überbaute Grundstücke veräussert, was einer deutlichen Zunahme gegenüber dem Vorjahr entspricht (+15,2%). Den grössten Anteil überbauter Grundstücke, die 2024 veräussert wurden, machen mit rund 45% die Einfamilienhäuser aus. Ein besonders ausgeprägtes Wachstum zeigte sich bei Wohnungen im Stockwerkeigentum, deren Anzahl sich im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Viertel auf 911 Einheiten erhöhte. Im Bezirk Arlesheim wurden 2024 mit einem Anteil von rund 62% am meisten Wohnungen verkauft, gefolgt vom Bezirk Liestal mit einem Anteil von 19%. Nur im Bezirk Waldenburg wurden weniger Wohnungen als im Vorjahr veräussert (–30%). Am beliebtesten sind mit einem Anteil von 41% aller veräusserter Wohnungen weiterhin die 4-Zimmer-Wohnungen, gefolgt von 3-Zimmer-Wohnungen mit einem Anteil von 35%. Eine 4-Zimmer-Wohnung kostete 2024 im Durchschnitt 1‘048‘000 Franken, für eine 3-Zimmer-Wohnung lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 805‘000 Franken.
Die Anzahl veräusserter Einfamilienhäuser stieg im Vergleich zum Vorjahr um +13% auf 1‘028 Einheiten. Besonders ausgeprägt fiel der Anstieg im Bezirk Liestal aus, wo die Anzahl verkaufter Einfamilienhäuser um 30% zunahm. In den anderen Bezirken erhöhten sich ebenfalls die Verkäufe von Einfamilienhäusern um +3,5% bis +12,7%.
Erhebung und Methode:
Die kantonale Bodenpreisstatistik beruht auf den Handänderungsanzeigen des Grundbuchamts, die seit 1979 elektronisch erfasst werden, und dient vor allem der Markttransparenz. Ab dem Jahr 2007 werden nur noch die freiwilligen Verkäufe ohne Erbgänge, Steigerungen, Tauschgeschäfte und Schenkungen ausgewiesen. Diese Freihandkäufe liefern jährlich Informationen zur Anzahl Fälle, Fläche und Preis überbauter und unbebauter Grundstücke. Die Auswertungen werden weiter nach Bezirk und Gemeinden differenziert und nach weiteren Merkmalen (Zone, Nutzung) ausgewertet. Insbesondere der Quadratmeterpreis von Wohnbauland stösst in der Öffentlichkeit auf Interesse. Wohnbauland umfasst alle Parzellen, welche vollständig im Baugebiet liegen, sich in der Wohn- und in der Wohn- und Geschäftszone befinden und einen Quadratmeterpreis ab 30 Franken sowie eine Fläche zwischen 100 und 2‘500 m2 aufweisen. Das Wohnbauland eignet sich besser als Indikator für die Preisentwicklung des Baulands als die Menge aller Baulandparzellen, da Ausreisser aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.
Kontakt
Siegfried Heinzl
Fachbereichsleiter Boden, Steuern, Wirtschaft
T 061 552 53 69
siegfried.heinzl@bl.ch
Amt für Daten und Statistik BL
Rheinstrasse 42
4410 Liestal
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