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Soziale Sicherheit und Gesundheit
Sozialhilfe und die Gefahr, in Armut zu geraten, beeinträchtigen stark die Lebensqualität und die Chancen auf eine gute soziale und wirtschaftliche Integration. Fehlende Gesundheitsressourcen können zudem Risiken für die Gesundheit verursachen und die Integration weiter erschweren.
Die Sozialhilfequoten variieren nach Nationalität und Asyl- und Flüchtlingsstatus
Im Jahr 2023 waren 42.9 Prozent der Sozialhilfebeziehenden in Basel-Landschaft Schweizer Staatsangehörige. 12,9 Prozent stammten aus der EU-28, 12,7 Prozent aus anderen europäischen Ländern und 30,8 Prozent aus anderen Teilen der Welt.
Der Anteil der Sozialhilfebeziehenden aus der „übrigen Welt“ ist in den letzten Jahren gestiegen. Dies liegt vor allem an der Zunahme im Asyl- und Flüchtlingsbereich. Es gibt eine zeitliche Verzögerung, da Personen aus dem Flüchtlings- und Asylbereich zunächst getrennt von der allgemeinen Sozialhilfestatistik erfasst werden. Erst nach fünf resp. sieben Jahren werden sie in die reguläre Sozialhilfestatistik aufgenommen.
Im Jahr 2023 lag die Sozialhilfequote für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene im Kanton Basel-Landschaft bei 83,2 Prozent. Ursachen dafür sind unter anderem unzureichende Schulbildung, geringere Berufsqualifikationen und fehlende Deutschkenntnisse, die den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren. Beinahe die Hälfte (43,4 Prozent) der sozialhilfebeziehenden Flüchtlinge im Kanton Basel-Landschaft sind Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre.
Ausländische Personen sind häufiger von Armut betroffen
Personen ohne Schweizer Bürgerrecht haben ein höheres Risiko, arm zu sein. Laut dem Armutsmonitoring Basel-Landschaft gelten Personen als arm, wenn ihr Einkommen, mit oder ohne Berücksichtigung von Ersparnissen, unter dem sozialhilferechtlichen Existenzminimum liegt. Die Armutsquote variiert stark je nach Herkunftsland. Besonders häufig betroffen sind Menschen aus Ländern ausserhalb Europas. Im Jahr 2019 lag die Armutsquote dieser Gruppe bei 13,3 Prozent, während sie bei Schweizerinnen und Schweizern 3,1 Prozent betrug. Die Unterschiede resultieren oft aus verschiedenen Qualifikationen und Sprachkenntnissen, die den Zugang zum Arbeitsmarkt beeinflussen.
Die Aufenthaltsdauer und der Aufenthaltsstatus haben einen Einfluss auf das Armutsrisiko
Die Aufenthaltsdauer und der Aufenthaltsstatus haben grossen Einfluss auf das Risiko, arm zu werden. Grundsätzlich gilt: Je kürzer jemand in der Schweiz ist, desto höher ist das Risiko, arm zu sein. Das hängt oft mit der Integration zusammen. Besonders gross ist der Unterschied bei Asylsuchenden und Personen mit einem Asylhintergrund. Asylsuchende leben fast immer unter dem Existenzminimum. Auch vorläufig aufgenommene Personen und Flüchtlinge sind oft stark gefährdet, da ihr Aufenthalt oft noch nicht vollständig geregelt ist. Dies erschwert die Integration, insbesondere in den Arbeitsmarkt.
Bei all diesen Indikatoren zeigt sich ein ähnliches Bild auch in Bezug auf die Armutsgefährdung. Personen gelten als armutsgefährdet, wenn ihr Einkommen weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens der Bevölkerung beträgt und sie somit einem erhöhten Risiko für sozialen Ausschluss ausgesetzt sind.
Personen mit und ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich hinsichtlich der ihnen verfügbaren gesundheitsrelevanten Ressourcen
Das Bundesamt für Gesundheit untersucht alle fünf Jahre die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung und führt dabei auch migrationsspezifische Auswertungen durch. Die letzte Schweizerische Gesundheitsbefragung fand 2017 statt. Zusammengefasst zeigt die Befragung: Personen mit Migrationshintergrund unterscheiden sich systematisch zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund, sowohl hinsichtlich ihres Gesundheitszustands als auch bezüglich ihrer gesundheitsrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen. Bei der Nutzung von Gesundheitsleistungen gibt es jedoch nur punktuelle Unterschiede.
Die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Migrantinnen und Migranten und der einheimischen Bevölkerung lassen sich grösstenteils auf weniger vorhandene gesundheitsfördernde Ressourcen zurückführen. Dazu gehören soziale Unterstützung, Bildung und Einkommen. Es ist also weniger die Migration selbst, sondern vielmehr die damit verbundene schlechtere sozioökonomische Lage und Integration, die die Unterschiede verursacht. Diese Unterschiede spiegeln soziale Privilegien und Benachteiligungen wider und könnten potenziell vermieden werden.