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Rekonstruktion Hoheitsgrenzstein BL/JU
Kantonsgeometer Patrick Reimann hat sich vorgenommen, in seiner Freizeit die gesamte Kantonsgrenze Basel-Landschaft abzuwandern und dabei auch die Existenz und den Zustand der Hoheitsgrenzsteine zu kontrollieren.
Text und Fotos: Philippe Grimm, Amt für Geoinformation
Auf der Schulter des Äbi / L’Aibet darf an einem markanten Knick der Kantonsgrenze zwischen Baselland und Jura ein Grenzstein erwartet werden. Dieser wurde auch nach einigem Suchen im Unterholz etwas nebenan liegend entdeckt.

Nach ein paar Abklärungen mit dem Forstamt und internen Besprechungen entschieden wir uns für die Rekonstruktion und Neusetzung dieses Steins. An einem trockenen Tag im April 2022 machten wir uns auf den Weg nach Liesberg. Nebst GNSS, Pickel, Schaufel und Locheisen hatten wir auch das Dreibein und den Kettenzug im Gepäck, alles verstaut in und auf unserem altehrwürdigen Land Rover Defender. Dank solidem 4 x 4 war die Zufahrt über die Rückengasse bis zum Punkt möglich, was uns einen Fussmarsch mit schwerem Gepäck erspart hat.
Dank der Forstarbeiten war es uns möglich, den Punkt mittels GNSS innerhalb der geforderten Toleranz abzustecken und zu markieren.

Der Boden war steinig, und die Grabarbeiten kamen nur langsam zum Ziel. Das Loch welches, ausgehoben werden musste, war um die 60 cm tief. So ist genügend Tiefe vorhanden, um den Stein sauber in seiner Position zu halten und zu verkeilen. Nun mussten wir also den Stein, welcher ca. 5 Meter unterhalb der richtigen Lage im Gebüsch lang, ins Loch befördern. Dazu banden wir ihn mit dem Kettenzug am Land Rover an und zogen ihn nun Stück um Stück höher.
Danach konnten wir den Stein mittels Dreibein und montiertem Kettenzug anheben und in das vorbereitete Loch absenken. Das Gewicht des Steines schätzen wir auf ca. 230 kg, denn Kalkstein ist nicht porös und hat ca. 2.6-2.9 kg/dm3.
Nach dem Ausrichten anhand der Rückversicherung und der Kontrolle mittels GNSS wurde er mit Keilsteinen fixiert und das Loch wurde wieder verfüllt.

Und so steht nun dieser alte Zeitzeuge wieder an seiner angestammten Position und macht dies, wofür er ursprünglich geschaffen wurde: Die Grenze zwischen Basel-Landschaft und Jura zeigen. Wie alt er ist und wie lange er schon nicht mehr an Ort und Stelle stand, konnte leider nicht eruiert werden. Laut Aussage des Försters muss es über 40 Jahre so gewesen sein…