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- Newsletter 4/Dezember 2023
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Neue kantonale Datenstrategie – ein Schritt in die digitale Zukunft
Am 14. November 2023 hat der Regierungsrat die kantonale Datenstrategie beschlossen und schickt sie in die Umsetzung. Daten und vor allem die Frage, wie wir mit ihnen umgehen, werden in unserer digitalen Welt immer wichtiger. Deshalb haben wir Corinne Hügli, Leiterin des Amts für Daten und Statistik, zum Thema befragt.
Corinne Hügli, für wen gilt die neue Datenstrategie und was sind ihre Kernpunkte?
Die Datenstrategie richtet sich an alle Dienststellen der kantonalen Verwaltung, einschliesslich Gerichte und Besondere Behörden. Sie wurde in gemeinsamen Workshops im Verlauf dieses Jahres erarbeitet und zielt darauf ab, Daten als strategische Ressource zu erkennen und strukturiert zu nutzen. Die Kernpunkte umfassen ein Rollenmodell für die Datenbewirtschaftung, eine abgestimmte Datenarchitektur mit einem Inventar über alle Datenbestände, ein so genannter Metadatenkatalog, die Harmonisierung regulatorischer Rahmenbedingungen und die Förderung einer Datenkultur und entsprechender Kompetenzen. Unser Ziel ist es, Daten in einen Kontext zu stellen und so aus Daten Informationen und Wissen zu generieren. Dieser Prozess ist Teil der «Data Governance», der gesamthaften Steuerung der Datenpolitik.
Wie soll die Strategie konkret umgesetzt werden?
Die Umsetzung erfolgt durch das neu eingesetzte «Kompetenzteam Datenmanagement», das ab 2024 beim Amt für Daten und Statistik angesiedelt ist. Das Kompetenzteam Datenmanagement fügt sich als Schnittstelle in die bestehende Verwaltungsstruktur ein und koordiniert direktionsübergreifend bereits bestehende Kompetenzen der Bereiche Stammdaten, Geodaten und offene Behördendaten und bietet allgemeine Beratungsdienstleistungen an. Als erste Aufgabe wird das Kompetenzteam den Aufbau des zentralen Metadatenkatalogs, die Einführung eines Rollenkonzepts für die Datenbewirtschaftung sowie die Harmonisierung der rechtlichen Grundlagen für das Datenmanagement sicherstellen.
Was verbessert sich dank der neuen Strategie und für wen genau?
Die kantonale Verwaltung wird durch die Datenstrategie effizienter in der Datennutzung und erhöht die Qualität und Verfügbarkeit von Daten. Wir folgen dabei zwei zentralen Prinzipien: Daten sollen nur einmal erhoben und dann mehrfach verwendet werden („Once Only“) und öffentliche Daten sollen grundsätzlich offen und einfach auffindbar sein („Open by Default“). Dies fördert die Effizienz und die Transparenz im Umgang mit Daten und kommt der gesamten Verwaltung, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit zugute.
Man spricht auch davon, dass Daten «FAIR» sein sollen. Was ist damit gemeint?
«FAIR» steht für Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (interoperabel) und Reusable (wiederverwendbar). Über Datenportale wie das kantonale Portal für Open Government Data (data.bl.ch), das statistische Zahlenfenster (zahlenfenster.bl.ch) oder das Geo-Portal des Kantons (geoview.bl.ch) sind Daten einfach zu finden und zugänglich. Zudem werden wir den Anforderungen an die Interoperabilität, d. h. die Möglichkeit des einfachen Austauschs von Daten über verschiedene Systeme hinweg, durch einheitliche Datenkodierungen nach anerkannten Standards gerecht. Daten sollen über Silo-Grenzen hinweg genutzt werden.
Was bedeutet die Strategie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantons?
Für die Mitarbeitenden bedeutet es, dass sie kurz- bis mittelfristig in ein professionelles Datenmanagement und effizientere Arbeitsinstrumente eingeführt werden. Sie erhalten Unterstützung vom Kompetenzteam für alle Anliegen rund um das Datenmanagement. Dieses umfasst viele Schritte und Bausteine, welche in der Arbeit mit Daten relevant sind (siehe Abbildung). Das Kompetenzteam wird gezielt den Wissensaufbau fördern und arbeitet mit den entsprechenden kantonalen Stellen eng zusammen, zum Beispiel mit dem Staatsarchiv, wenn es um die Langzeitarchivierung von Daten geht oder mit den Sicherheitsbeauftragten in Fragen der Datensicherheit.
Wie sieht der Umgang mit Daten in der Verwaltung in fünf Jahren aus?
In fünf Jahren wird eine professionelle Datenbewirtschaftung hoffentlich ein integraler Bestandteil unserer Verwaltungsprozesse sein. Wir werden einen Überblick über unsere Datenbestände haben und wissen, wer für welche Daten verantwortlich ist. Wir werden Daten effizienter nutzen und dadurch bessere Dienstleistungen anbieten können. Und die Arbeit mit Daten wird uns allen (noch viel mehr) Spass machen!
Interview: Martina Rupp, Leiterin Kommunikation, Finanz- und Kirchendirektion (Bilder: Amt für Daten und Statistik)
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Dr. Corinne Hügli, Leiterin Amt für Daten und Statistik

Vision der Data Governance

Lifecycle des Datenmanagements