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Hauptstrasse 2, Kachelofen
Der Kachelofen steht in der Wohnstube der ehemaligen Säge und Mühle. Die Sägerei wurde wahrscheinlich im 18. Jahrhundert an eine ältere Mühle angebaut, in der die Jahrzahl 1648 in der Mauer eingebaut ist.
Der heutige Wohnteil wurde 1752 von einem Hans Socin erbaut, jedenfalls finden wir am Kellereingang des Wohnhauses diesen Namen mit Jahreszahl. Man darf annehmen, dass die Wohnstube bereits damals einen Kachelofen mit Kunst besass. Dieser wurde vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den heutigen ersetzt. Doch auch der erhaltene Kachelofen mit Kunst musste neu gesetzt werden, da nicht genügend Ofenplatten für eine exakte Rekonstruktion vorhanden waren. Die zweistufige Kunst, die vorwegs zum Sitzen dient, steht parallel zum Kachelofen, mit dem noch geheizt werden kann, also nicht wie sonst üblich im rechten Winkel dazu. Alte Fotos zeigen, dass dieser Ofen die Stube dominierte. Die Kacheln sind stark mit Reliefs versehen, die kartuschenartig eine runde Erhöhung umgeben. Den Kranz bildet ein Fries mit Blättern. Wir finden dabei sowohl vegetale als auch rein ornamentale Elemente, die sich ergänzen und damit auf den ländlichen Jugendstil hinweisen. Wintersingen ist arm an alten Kachelöfen, weshalb die Erhaltung dieses Kachelofens sinnvoll ist. Die Säge steht bereits seit 1980 unter Denkmalschutz. Schliesslich ist festzuhalten, dass im Baselbiet Kachelöfen relativ selten waren und erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts häufiger anzutreffen sind. Zudem finden wir sie hauptsächlich bei vermögenden Hausbesitzern, was hier sicher der Fall war.
Bruchstücke eines älteren Kachelofens mit dunkelgrünen, handbemalten Kacheln wurden im Hausteil von 1648 gefunden, liessen aber keine Rekonstruktion mehr zu.