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Arlesheim - Münchenstein, Verlegung Kantonsstrasse ins Tal

Projekt Ausbau der Talstrasse
Münchenstein Dorf und Arlesheim werden heute durch eine Kantonsstrasse erschlossen. Diese führt durch das historische Dorfzentrum von Münchenstein und durch Wohngebiete in Arlesheim. Die beiden Gemeinden wünschen sich eine Verlegung der Kantonsstrasse von der heutigen Achse in den Talboden, um das Siedlungsgebiet vom Verkehr und damit von Emissionen und Lärm zu entlasten.
Im Talboden sind die Gewerbegebiete grösstenteils als Entwicklungsschwerpunkte bzw. als Arbeitsplatzgebiete von kantonaler Bedeutung ausgewiesen. Es werden derzeit grössere Arealentwicklungen realisiert und weitere sind in Planung. Mit dem Ausbau der Strasse soll das Gewerbegebiet besser erschlossen und an die Autobahn A18 angebunden werden, was die dynamische Arealentwicklung fördert.
Nach einem Variantenstudium im Auftrag des Tiefbauamts Basel-Landschaft wurde nun das Vorprojekt für den Ausbau der Talstrasse ausgearbeitet.
Der Perimeter des Projekts beginnt in Münchenstein bei der Abzweigung von der Hauptstrasse in die Bahnhofstrasse und verläuft über die Brücke Heiligholzstrasse in die Aliothstrasse. Von dort reicht er über einen neu zu erstellenden Strassenabschnitt bis unter das Viadukt Sundgauerstrasse, wo der Anschluss an die bestehende südliche Talstrasse in Arlesheim erfolgt. Im Projekt werden die Strassenabschnitte zur Kantonsstrasse ausgebaut und ein Teilstück neu erstellt.
Mit dem Ausbau der Strasse soll auch eine neue Radroute entstehen.
Dadurch wird nicht nur das Arbeitsplatzgebiet Talboden erschlossen, sie verbindet auch Aesch und Basel als Teilstück einer zukünftigen Velovorzugsroute Birsstadt Ost. Im Abschnitt zwischen uptownBasel und dem Ende der geraden Strecke der Aliothstrasse ist sie als getrennter Radweg entlang des SBB-Trassees geplant. Für den Fussverkehr wird das Gebiet mit neuen Trottoirs, Fussgängerquerungen und Verbindungen zum Bahnhof besser erschlossen und die Sicherheit erhöht. Zusätzlich profitieren der Fuss- und Veloverkehr durch den Bau einer neuen Unterführung von einer verbesserten Anbindung ans Birsufer.
Strassenquerschnitt

Detaillierte Informationen zum Projekt und zu den einzelnen Strassenabschnitten finden Sie in der Rubrik Dokumente / Links weiter unten. Die Präsentation der Informationsveranstaltung und der Projekt-Flyer geben eine gute erste Gesamtübersicht.
Herausforderungen
Im gesamten Perimeter herrschen enge Platzverhältnisse. Deshalb müssen Parkplätze aufgehoben und ein Gebäudeteil zurückgebaut werden, was vom Kanton entschädigt, oder nach Möglichkeit ersetzt wird.
Vorteile
In den Wohngebieten entlang der heutigen Kantonsstrasse wird der Verkehr um bis zu 40% reduziert. Das Arbeitsplatzgebiet im Talboden wird für alle Verkehrsteilnehmenden besser erschlossen. Zusätzlich profitieren der Fuss- und Veloverkehr von einer verbesserten Anbindung ans Birsufer und die Velofahrenden von einer optimierten Verbindung Aesch – Basel.
Meilensteine / Weiteres Vorgehen
Ende 2021 wurde die Planungsstudie für die neue Kantonsstrasse im Tal abgeschlossen. Anschliessend wurde ein Vorprojekt erarbeitet, das am 29. und 30. April 2024 an zwei Infoveranstaltungen den betroffenen Grundeigentümern und Firmen im Talboden sowie der Bevölkerung von Münchenstein und Arlesheim vorgestellt wurde. Die Mitwirkung zur Verlegung der Kantonsstrasse in den Talboden läuft ab Donnerstag, 2. bis Freitag, 31. Mai 2024. Die Unterlagen zum Projekt sind in diesem Zeitraum wie folgt zugänglich: auf den Gemeindeverwaltungen in Arlesheim und Münchenstein (normale Öffnungszeiten) sowie hier auf der Webseite (siehe Rubrik Dokumente / Links).
Die Rückmeldungen können schriftlich an Tiefbauamt Basel-Landschaft, Rheinstrasse 29, 4410 Liestal (Vermerk „Mitwirkung Ausbau Talstrasse“) gerichtet werden.
Häufige Fragen
Was sind die konkreten Vorteile bezüglich Verkehrsreduktion?
Zwischen 8’000 und 10’000 Fahrzeuge pro Tag passieren die heutige Kantonsstrasse zwischen Münchenstein und Arlesheim (Verkehrsbelastungen 2040 durchschnittlicher Werktagsverkehr vom motorisierten Individualverkehr). Mit der Verlegung der Kantonsstrasse kann diese Belastung um 3’000 bis 4’000 Fahrzeuge pro Tag verringert werden, was rund 40% entspricht. Die Bevölkerung entlang der entlasteten Strasse profitiert von einer entsprechenden Reduzierung der Schadstoffe und Lärmemissionen.
Wie hoch sind die Kosten und wer finanziert das Projekt?
Baubeginn ist frühestens 2028.
Was bedeutet das Projekt für die Natur an der Birs?
Eine Voruntersuchung der Umweltverträglichkeitsprüfung kommt zum Schluss, dass der Ausbau keine inventarisierten Naturschutzobjekte oder -flächen tangiert. Die Neugestaltung der Strassenrandbereiche und der Freihaltestreifen orientiert sich an ökologischen Belangen, sodass hinsichtlich der Flora eine Aufwertung gegenüber dem heutigen Zustand erzielt wird. Die geplante Begrünung trägt zudem zu einer guten Einbindung in die Umgebung bei.
Lediglich zu Zeiten mit hohem Verkehrsaufkommen wirkt die Strasse als Barriere für Kleinsäuger, resp. die Ost-West-Vernetzung in Richtung Birs wird eingeschränkt.
Wieso braucht es zur bestehenden Radroute an der Birs noch eine weitere Radroute?
Die bestehende Radroute entlang der Birs ist heute von Konflikten mit Naherholenden und Fussverkehr geprägt. Dieser Umstand ist schon seit Jahren ein Thema und Schwachstelle im Radroutennetz. Die Route hat mehr den Charakter einer lokalen Freizeitroute. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Radroutennetzes ist daher vorgesehen, diese Route mehrheitlich aus dem kantonalen Netz zu entlassen und die Nord-Süd-Route neu durch das Siedlungsgebiet, entlang der Talstrasse zu führen. Aus diesem Grund ist die neue Radroute – dimensioniert als Velovorzugsroute – kein Ersatz, sondern eine Ergänzung des bestehenden Radroutennetzes. Sie soll stark auf die heutigen Bedürfnisse als Pendlerroute und auch auf zukünftige Verkehrsaufkommen dimensioniert werden. Ergänzend dient sie der Erschliessung der Arbeitsgebiete im Talboden.
Für die Veloführung wurden verschiedene Varianten untersucht. Die Variante entlang der SBB-Linie hat eindeutige Vorteile bzgl. Raumnutzung, Sicherheit, Erschliessung und Durchleitung.
Welchen Einfluss hat das Projekt auf das Tram- und Busangebot?
Im Zusammenhang mit dem barrierefreien Umbau der Tramhaltestellen in Münchenstein wurde das Haltestellennetz überprüft. Auf der Tramlinie 10 zeigte sich, dass die Haltestelle Elektra Birseck sehr schlecht frequentiert ist (ca. 500 Personen pro Tag, tiefster Wert zwischen Dornach und Ettingen). Durch die umliegenden Hindernisse in Form der Autobahn, der Birs und des steilen Waldes ist die sogenannte Erschliessungswirkung der Haltestelle stark eingeschränkt. In deren Umkreis befinden sich nur eine geringe Anzahl Einwohner und Arbeitsplätze, publikumsintensive Nutzungen fehlen. Gleichzeitig weist die Haltestelle eine verhältnismässig grosse Anzahl an durchfahrenden Fahrgästen auf, die durch den Halt eine Reisezeitverlängerung erfahren.
In der weiteren Betrachtung wurde ausserdem festgestellt, dass die Aufhebung der Tramhaltestelle vorteilhaft für die Verlegung der Kantonsstrasse ins Tal ist. Die Aufhebung erlaubt eine bessere Velo- und Fussgängerführung, grössere Radien und verbessert generell die Übersichtlichkeit beim Tramübergang. Darum wird die Aufhebung der Tramhaltestelle im vorliegenden Projekt berücksichtigt und auch das Fusswegnetz auf die neue Situation abgestimmt.
Das vorliegende Projekt hat also grundsätzlich keinen direkten Einfluss auf das ÖV-Angebot – die Tramhaltestelle Elektra Birseck würde auch unabhängig davon aufgehoben. Die Buslinie 58 fährt neu via Haltestelle Dorf, so dass dort auf die Tramlinie 10 umgestiegen werden kann. Mit der Aufhebung der Tramhaltestelle kann ausserdem die zusätzliche Fahrzeit, die für die Bedienung der neuen Tramhaltestelle Freilager benötigt wird, kompensiert werden.
Kontakt
Björn Meyer, Projektleiter, Tiefbauamt, BUD, 061 552 62 57, bjoern.meyer@bl.ch
Stand
April 2024