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Glossar
Im vorliegenden Glossar werden die häufigsten Begriffe aus dem Datenmanagement erläutert (alphabetische Reihenfolge). Dabei orientieren wir uns an der Dokumentation der Nationalen Datenbewirtschaftung (NaDB). Ergänzungs- und Änderungsvorschläge nehmen wir gerne via daten@bl.ch entgegen.
API (application programming interface), elektronische Schnittstelle
Eine elektronische Schnittstelle ermöglicht es verschiedenen Systemen und Anwendungen miteinander zu kommunizieren. Über elektronische Schnittstellen können beispielsweise Informationen aus Datenbeständen (Datensammlungen) abgefragt werden, ohne dass die gesamten Datenbestände heruntergeladen werden müssen. In der Fachsprache werden elektronische Schnittstellen oft als API bezeichnet, also als elektronische Schnittstellen für Anwendungen. Sie werden in der Softwareentwicklung sehr oft eingesetzt, um einzelne Teilsysteme zu verbinden oder um Daten von einem anderen System zu beziehen. (Quelle: I14Y-Glossar)
Data Consumer (Datennutzer/in)
Data Consumer rufen Daten ab und verarbeiten diese weiter. Die Data Consumer sind durch den Data Owner autorisierte Personen oder Systeme, welche lesenden Zugriff auf Daten haben. Dieser Zugriff kann vollständig oder partiell sein. (Quelle: Rollenmodell NaDB/I14Y)
Weitere Rollen der Datenbewirtschaftung sind:
Data Custodian | Data Owner | Data Producer | Data Steward
Data Custodian (Datenhalter/in)
Der Data Custodian ist verantwortlich für die sichere technische Haltung und Übermittlung der Daten und sorgt dafür, dass diese gemäss gemeinsam definierter Anforderungen in geeigneter Art und Weise allen legitimierten Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt insbesondere für Regelungen betreffend die Weitergabe von Daten an andere Stellen und die systematische Veröffentlichung offener Behördendaten. (Quelle: Rollenmodell NaDB/I14Y)
Weitere Rollen der Datenbewirtschaftung sind:
Data Consumer | Data Owner | Data Producer | Data Steward
Data Governance
Data Governance bezeichnet ein Datenmanagement-Konzept mit Verantwortlichkeiten, Richtlinien und Standards, welche die Qualität von Daten und Metadaten über den kompletten Lebenszyklus (Data Lifecycle) sicherstellen. Der Kanton BL hat 2023 ein Data Governance-Modell erarbeitet. Damit hat er einen klaren Rahmen für den koordinierten, transparenten und sicheren Umgang mit Daten in der kantonalen Verwaltung als Grundlage für eine zukünftige Data Governance BL geschaffen. Dies unterstützt auch die digitale Transformation der kantonalen Verwaltung massgeblich. Zentrales Element der kantonalen Data Governance ist ein Rollenmodell, welches aus dem Kompetenzteam Datenmanagement und einem Netzwerk von Data Stewards besteht.
Data Lifecycle
Die Schritte der Datenverarbeitung können in einem Modell als sogenannter Data Lifecycle abgebildet werden. Zu den zentralen Datenprozessen gehören die Identifizierung von Informationen oder Daten, die Erfassung, die Plausibilisierung und Sicherstellung der Qualität, die Datenauswertung, -analyse oder -visualisierung, die Veröffentlichung, die Archivierung oder Löschung und nicht zuletzt die Wiederverwendung der Daten. Siehe auch Strategische Datenbewirtschaftung
Data Owner (der/die Dateneigentümer/in)
Der Data Owner ist eine natürliche Person, die über den Zweck und den Inhalt einer Datensammlung entscheidet. Sie ist gesamtverantwortlich für die Bearbeitung und Bereitstellung der Daten und stellt sicher, dass Qualität, Zugriffsrechte und Schutz den rechtlichen Grundlagen und Vorgaben der Verwaltungsstelle entsprechen. Ein Data Owner entscheidet beispielsweise über die Publikation der Daten als Open Government Data. Der Data Owner bestimmt zudem den Data Steward. (Quelle: Rollenmodell NaDB/I14Y)
Weitere Rollen der Datenbewirtschaftung sind:
Data Consumer | Data Custodian | Data Producer | Data Steward
Data Producer (der/die Datenbearbeiter/in)
Der Data Producer ist im Rahmen seiner Aufgabenerfüllung für die korrekte Bearbeitung der Daten verantwortlich. Er ist die durch den Data Owner berechtigte Person, die mithilfe von Applikationen, Anwendungen oder Software Daten erzeugt, verändert und/oder löscht. Die Rolle des Data Producer muss nicht zwingend besetzt werden, bildet aber eine wichtige Funktion in der praktischen Datenbewirtschaftung ab. (Quelle: Rollenmodell NaDB/I14Y)
Weitere Rollen der Datenbewirtschaftung sind:
Data Consumer | Data Custodian | Data Owner | Data Steward
Data Steward (der/die Datenverwalter/in)
Der Data Steward standardisiert und harmonisiert die zu beschreibenden Daten und Metadaten eines Datenbestandes. Dabei sorgt er oder sie dafür, dass die Daten im Metadatenkatalog korrekt und vollständig beschrieben sind. Der Data Steward definiert zudem die Anforderungen an Datenhaltung, Datenqualität und Datennutzung und kennt die verschiedenen Schritte des Data Lifecycle. (Quelle: Rollenmodell NaDB/I14Y)
Weitere Rollen der Datenbewirtschaftung sind:
Data Consumer | Data Custodian | Data Owner | Data Steward
Daten
Unter Daten werden sämtliche Informationen verstanden, die im Verlauf eines Datenprozesses erfasst, verarbeitet und veröffentlicht werden. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Daten, u. a. Rohdaten (ungeprüft direkt ab Quelle), Einzeldaten (z. B. Angaben zu Personen oder Firmen), plausibilisierte Daten (geprüft und allenfalls korrigiert), verarbeitete Daten (z. B. aggregierte oder verknüpfte Daten), Open Data (mit offener Lizenz) etc. Man kann auch unterscheiden zwischen strukturierten Daten (z. B. CSV-Flat-File oder Tabelle in einer Datenbank), semistrukturierten Daten (z. B. XML) und unstrukturierten Daten (z. B. PDF-Dokument).
Datenarchitektur
Die Datenarchitektur befasst sich mit grundlegenden Strukturen und Prinzipien zu Daten und Informationen, deren Beziehungen, Konzepten, Nutzung und Beschreibung. Zentrales Element der Datenarchitektur ist der Aufbau eines Metadatenkatalogs.
Datenmanagement
Als Datenmanagement bezeichnet man methodische, konzeptionelle, organisatorische und technische Massnahmen und Verfahren zur Datenbewirtschaftung mit dem Ziel, die Daten optimal in Wert zu setzen.
Datenbestand (engl. data set)
Ein Datenbestand ist eine Sammlung von Rohdaten oder verarbeiteten Daten und betrifft in den meisten Fällen ein spezifisches Thema (z. B. Steuern, Lernende, Wahlresultate etc.). Zu einem spezifischen Thema kann es auch mehrere Datenbestände geben. Datenbestände werden auch als Datensammlungen (data collection) bezeichnet.
Datenmodell (engl. data model)
Ein Datenmodell ist ein Modell zur Beschreibung von Datenobjekten und ihren Beziehungen.
Datenökosystem Schweiz
Mit dem Datenökosystem Schweiz wird die Vision verfolgt, einen vertrauenswürdigen Rahmen für Datenräume zu schaffen, damit Daten zur gesellschaftlichen Wohlfahrt, zum wirtschaftlichen Erfolg und zum wissenschaftlichen Fortschritt mehrfach genutzt werden können. Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit gestalten das Datenökosystem Schweiz gemeinsam und entwickeln dieses weiter. (Quelle: Bundeskanzlei)
Datensammlung
Siehe Datenbestand
Datensatz (engl. data record)
Ein Datensatz ist eine Gruppe von inhaltlich zusammenhängenden Datenfeldern (zu einem Datenbestand gehörend), z. B. Personenidentifikator, Vorname(n), Nachname. Datensätze entsprechen einer logischen Struktur, die in einem Datenmodell festgelegt wurde. Abweichende Bedeutung in der Statistik: In der Statistik wird die Gesamtheit von Daten als Datensatz bezeichnet. Hier ist Datensatz also gleichbedeutend mit Datenbestand.
DCAT-AP CH
Das DCAT-Anwendungsprofil für Datenportale in der Schweiz (DCAT-AP CH) ist ein Anwendungsprofil des Data Catalog Vocabulary (DCAT) und dient zur Beschreibung der in Schweizer Datenportalen verzeichneten Daten. Es richtet sich an die Betreiber von Open-Data-Portalen in der Schweiz und deren Datenlieferanten und wird seit 2016 vom OGD-Portal des Bundes verwendet.
(Quelle: eCH)
eCH
Der gemeinnützige Verein eCH fördert, entwickelt und verabschiedet Standards im Bereich eGovernment. In den zahlreichen Arbeitsgruppen von eCH arbeiten sowohl Vertreterinnen und Vertreter des Bundes und der Kantone als auch der Privatwirtschaft und der Wissenschaft mit. eCH ist das wichtigste Normierungsgremium im Bereich eGovernment in der Schweiz. Weitere Informationen wie auch die Dokumente zu den verabschiedeten Standards sind auf der Website ech.ch zu finden. (Quelle: I14Y-Glossar)
FAIR-Prinzipien
Die FAIR-Prinzipen postulieren, dass Daten einfach auffindbar (findable), zugänglich (accessible), interoperabel (interoperable) und mehrfachverwendbar (reusable) sein sollen. Die Daten sollen sowohl von Menschen als auch von Computersystemen einfach auffindbar sein. Sie sollen über ein offenes, freies und universell implementierbares Standard-Kommunikationsprotokoll zugänglich sein. Dank einer eindeutigen Lizenz ist ersichtlich, wie die Daten genutzt werden dürfen. Die Interoperabilität ist sowohl semantisch als auch syntaktisch gewährleistet. Sie setzt die Verwendung präziser kontextbezogener Metadaten voraus, hält sich in Bezug auf Inhalt und Format an die grossen internationalen Standards und verwendet möglichst standardisierte Vokabulare. Die freie, bedingte oder kostenpflichtige Mehrfachverwendung der Daten wird durch gemeinsame Standards vereinfacht. Grundlegende Informationen zu den FAIR-Prinzipien sind in diesem Nature-Artikel zu finden. (Quelle: I14Y-Glossar)
Geodaten
Geodaten sind raumbezogene Daten. Sie beschreiben die Ausdehnung und Eigenschaften bestimmter Räume und Objekte: etwa die Lage, die Beschaffenheit, die Nutzung und die Rechtsverhältnisse. Beispiele für Geodaten, die breit genutzt werden, sind die digitalen Strassenkarten und Routenplaner. (Quelle: I14Y-Glossar)
Geobasisdaten
Geobasisdaten sind Geodaten, die auf einem Recht setzenden Erlass des Bundes, eines Kantons oder einer Gemeinde beruhen: z. B. die Amtliche Vermessung, der Bauzonenplan oder das Hochmoor-Inventar. (Quelle: I14Y-Glossar)
Georeferenzdaten
Georeferenzdaten sind Geobasisdaten, die für weitere Geodaten als geometrische Grundlage dienen, insbesondere Daten der amtlichen Vermessung, Landeskarten und Orthofotos. (Quelle: Kantonale Verordnung über Geoinformation KGeoIV)
geocat.ch
geocat.ch ist der Metadatenkatalog für die Geodaten der Schweiz. Bundesämter, Kantone, Gemeinden und private Firmen erfassen in geocat.ch Metadaten zu ihren eigenen Geodaten. geocat.ch bietet deshalb den idealen Einstiegspunkt für die Suche nach Geodaten: z. B. Luftbilder, geschützte Ortsbilder, Naturgefahren, Erdbeben usw. Betrieben wird der Dienst vom Bundesamt für Landestopografie swisstopo. Die auf geocat.ch erfassten Metadaten basieren auf dem GM03-Standard. (Quelle: Handbuch opendata.swiss)
Geodatenmodelle
Abbildungen der Wirklichkeit, welche Struktur und Inhalt von Geodaten systemunabhängig festlegen. (Quelle: Kantonale Verordnung über Geoinformation KGeoIV)
Geodienste
Vernetzbare Anwendungen, welche die Nutzung von elektronischen Dienstleistungen im Bereich der Geodaten vereinfachen und Geodaten in strukturierter Form zugänglich machen. (Quelle: Kantonale Verordnung über Geoinformation (KGeoIV)
Informationen
Informationen im Sinne des Gesetzes über die Information und den Datenschutz sind alle Aufzeichnungen, welche die Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe betreffen, unabhängig von ihrer Darstellungsform und ihrem Informationsträger. Für die Beurteilung der Vertraulichkeit werden Informationen (dies gilt sinngemäss auch für Daten) klassifiziert.
Nicht klassifizierte Informationen: Als «nicht klassifiziert» gelten Informationen, die keine spezielle Schutzbedarfsklasse haben, also weder intern, noch vertraulich, noch streng vertraulich klassifiziert sind. Es handelt sich demnach um öffentliche Informationen (z. B. anonymisierte Polizeimeldungen).
Interne Informationen: Als «intern» werden Informationen klassifiziert, die weder als «streng vertraulich» noch als «vertraulich» klassifiziert werden müssen, deren Inhalt jedoch aufgrund schutzwürdiger Interessen nicht für die Veröffentlichung bestimmt oder geeignet ist. Auch hier gilt das Prinzip der Verhältnismässigkeit und deshalb entsprechende Zugriffsrechte nach dem Zwiebelschalenprinzip (Team, Abteilung, Dienststelle, Direktion, Kanton). Interne Informationen mit Personenbezug enthalten in der Regel keine Personendaten von Dritten. Es wird zudem unterschieden nach internen Informationen mit Personenbezug oder ohne Personenbezug.
Vertrauliche Informationen: Vertrauliche Informationen sind von Gesetzes wegen oder aufgrund von geschäftlichen oder strategischen Anforderungen vor unrechtmässiger oder missbräuchlicher Datenbearbeitung zu schützen. Bei der unrechtmässigen Bearbeitung von vertraulichen Personendaten besteht die Gefahr von erheblichen negativen Folgen für die betroffene Person. Die allermeisten Personendaten fallen in diese Kategorie, sofern sie nicht bereits streng vertraulich klassifiziert sind. Das Risiko einer Persönlichkeitsverletzung ist anhand der Art und dem Kontext der Informationen zu analysieren. Es gelten hier strenge Vorschriften zum technischen und organisatorischen Schutz der Informationen und somit auch zur Vergabe von Zugriffsrechten. Es wird zudem unterschieden nach vertraulichen Informationen mit Personenbezug oder ohne Personenbezug.
Streng vertrauliche Informationen: Streng vertrauliche Informationen bergen bei ungenügendem Schutz vor unrechtmässiger Datenbearbeitung wie bspw. Einsichtnahme, Bekanntgabe, ein besonders hohes Risiko für die betroffenen Personen oder das öffentliche Organ bzw. den Kanton. Streng vertrauliche Personendaten sind wegen der besonderen Gefahr der Verletzung von Grundrechten (z. B. Schutz vor Diskriminierung, Stigmatisierung, Gefährdung) besonders stark zu schützen. Bei dieser Art von Informationen sind im Falle eines nicht angemessenen Schutzes die möglichen Folgen eines Missbrauchs (z. B. einer unrechtmässigen Datenbekanntgabe) für die einzelnen betroffenen Personen gravierend. Das Risiko einer Persönlichkeitsverletzung ist anhand der Art der Informationen zu analysieren. Es gelten hier sehr strenge Vorschriften zum technischen und organisatorischen Schutz der Informationen und somit auch zur Vergabe von fallbezogenen Zugriffsrechten. (Quelle: Erläuterungen zur Klassifizierung BL, Intranet, nicht öffentlich zugänglich)
Interoperabilität
Interoperabilität ist die Fähigkeit unabhängiger, heterogener Systeme, möglichst nahtlos zusammenzuarbeiten. Sie sollen Informationen auf effiziente Art und Weise austauschen, ohne dass dazu im Einzelfall gesonderte Absprachen nötig sind. (Quelle: I14Y-Glossar)
Zum Erklärvideo
Linked Data
Linked Data sind Daten, die mittels eines Identifikators (Uniform Resource Identifier) direkt miteinander verknüpft werden können. Sofern die Daten frei verfügbar sind, wird auch von Linked Open Data gesprochen. Die Daten können verteilt sein. Sie lassen sich über normale Web-Transferprotokolle abrufen. Dank dem standardisierten Aufbau lassen sie sich wie eine einzige grosse Datenbank benutzen. Dazu wird die Abfragesprache SPARQL eingesetzt. Die Plattform Lindas ist die wichtigste Anbieterin von Linked Data im Bereich der öffentlichen Verwaltung in der Schweiz. (Quelle: I14Y-Glossar)
Metadaten
Metadaten sind Daten über Daten. Es handelt sich um strukturierte Angaben zu Eigenschaften von Datenbeständen und Datenprozessen. Metadaten unterscheiden sich nach Typ und erfüllen unterschiedliche Zwecke:
Deskriptive, also beschreibende Metadaten dienen, sehr vereinfacht ausgedrückt, der Identifizierung bestimmter Datenbestände. Dabei handelt es sich oft um Angaben wie Titel, Herausgeber, Datum oder Schlagwörter. Beschreibende Metadaten sind die am häufigsten genutzten Metadaten.
Strukturelle Metadaten enthalten Angaben zu einem bestimmten Objekt. Sie geben Auskunft über Bestandteile eines Datenbestandes (Variablen, Attribute) und den zugrundeliegenden Klassifikationen oder Codelisten.
Administrative Metadaten geben Auskunft darüber, welche Art von Anweisungen, Richtlinien und Einschränkungen für einen Datenbestand gelten. Mithilfe dieser Metadaten können Administratoren den Zugriff auf Datenbestände je nach den Qualifikationen der Benutzenden einschränken.
Technische Metadaten beschreiben die mit der Speicherung in Systemen verbundenen Informationen.
Siehe auch Metadatenkatalog
Metadatenkatalog
Ein Metadatenkatalog ist eine detaillierte Bestandesaufnahme bzw. ein digitales Inventar oder Verzeichnis aller Datenbestände einer Organisation, mit dem Ziel, ihn als «Single Source of Truth» (SSOT) zu verwenden. Er hilft Fachspezialistinnen und Fachspezialisten, schnell die bereits vorhandenen Daten für jeden analytischen oder geschäftlichen Zweck zu finden. Er beinhaltet beschreibende, strukturelle und administrative Metadaten und unterstützt Datenexpertinnen und Datenexperten darin, Metadaten zu sammeln, zu organisieren, auffindbar zu machen und anzureichern. Dadurch wird die Datenerkennung und -verwaltung erleichtert. Ziel eines Metadatenkatalogs ist es, die Qualität, Transparenz und Geschwindigkeit der Datennutzung zu erhöhen, damit alle Nutzer/innen Daten auf effiziente Weise suchen, abrufen, strukturieren, analysieren oder anreichern können. Siehe auch Metadaten
Nationale Datenbewirtschaftung (NaDB)
Das Programm Nationale Datenbewirtschaftung hat zum Ziel, die Datenbewirtschaftung der öffentlichen Hand durch die Mehrfachnutzung von Daten einfacher und effizienter zu gestalten. Es wurde vom Bundesrat initiiert und im Oktober 2019 gestartet. Beteiligt am Programm sind alle Departemente des Bundes, die Bundeskanzlei, alle Bereiche des Statistiksystems Schweiz, Vertreter von Kantonen, die Sozialpartner sowie private Organisationen und Verbände. Die Verantwortung für die Umsetzung des Programms liegt beim Bundesamt für Statistik. Technisches Kernstück ist die I14Y-Interoperabilitätsplattform. (Quelle: I14Y-Glossar)
Nomenklatur
Eine Nomenklatur ist eine für bestimmte Bereiche verbindliche Sammlung von Benennungen aus einem bestimmten Themen- oder Anwendungsgebiet. Beispiele für Nomenklaturen sind ein Gemeindeverzeichnis oder ein Länderverzeichnis. Eine Nomenklatur erhält Codes und beschreibende Textteile, allenfalls in verschiedenen Sprachen. (Quelle: I14Y-Glossar)
Once-Only-Prinzip
Ziel des Once-Only-Prinzips ist es, dass Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ihre Daten nur einmal der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung stellen müssen. Die einzelnen Amtsstellen der unterschiedlichen Ebenen tauschen dann die Informationen selbstständig aus – sofern dies explizit so vorgesehen und sinnvoll ist. Das Once-Only-Prinzip soll den Aufwand reduzieren – bei den Bürgerinnen und Bürgern, den Unternehmen wie auch innerhalb der Verwaltung. (Quelle: I14Y-Glossar)
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Open Government Data (OGD)
Open Government Data (offene Behördendaten) sind öffentliche Daten, die strukturiert, maschinenlesbar und mit Metadaten beschrieben sind. Sie werden von der Verwaltung proaktiv zur Verfügung gestellt, sind auf einfache Weise über das zentrale OGD-Portal zugänglich und können unter freier Lizenz weiterverarbeitet werden. Die Wiederverwendung bzw. Mehrfachnutzung der Daten soll die Transparenz erhöhen und die Datenqualität verbessern. Auf dem OGD-Portal (data.bl.ch) werden Daten publiziert, die aus der kantonalen oder aus der Bundesverwaltung stammen.
OGD-Portal data.bl.ch
Damit offene Daten schnell, effizient und barrierefrei genutzt werden können, braucht es ein zentrales Portal, welches den technischen Anforderungen (automatisierter Datenimport, Verwaltung der Metadaten, Datenexport in verschiedenen Dateiformaten, Schnittstellen) entspricht. Der Kanton BL nutzt dazu das Portal data.bl.ch mit seinen unterschiedlichen Funktionalitäten.
Die Liste aller OGD-Datensätze (Datensatz-Katalog) ist auf dem OGD-Portal unter diesem Link verfügbar.
Open by Default
Das Prinzip «Open by Default» besagt, dass Daten standardmässig offen zugänglich gemacht werden. Grundsätzlich sollen alle öffentlichen Daten (nicht klassifizierte Informationen) dieses Prinzip erfüllen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, z. B. wenn die Zurverfügungstellung bedeutende zusätzliche Mittel (sachlich oder personell) erfordern würde. Im Gegensatz zum Bund (Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben) besteht im Kanton BL noch keine entsprechende Rechtsgrundlage für «Open by Default». (Quelle: strategische Datenbewirtschaftung BL)
Personendaten / Besondere Personendaten
Personendaten sind Informationen, die sich auf eine bestimmte oder eine bestimmbare natürliche oder juristische Person beziehen. Personendaten dürfen nur bearbeitet werden, wenn dafür eine gesetzliche Grundlage besteht oder dies zur Erfüllung einer gesetzlichen Aufgabe erforderlich ist. Als «Bearbeiten» gilt jeder Umgang mit Informationen wie das Beschaffen, Aufbewahren, Verwenden, Verändern, Bekanntgeben oder Vernichten. Das Bearbeiten hat nach Treu und Glauben zu erfolgen und es muss verhältnismässig sein. Es dürfen nur so viele Daten bearbeitet werden, als es für die Erfüllung der gesetzlichen Aufgabe geeignet und notwendig ist. (Quelle: Datenschutz BL, IDG)
Besondere Personendaten sind Personendaten, bei deren Bearbeitung eine besondere Gefahr der Grundrechtsverletzung besteht, insbesondere Angaben über die religiösen, weltanschaulichen, politischen oder gewerkschaftlichen Ansichten oder Tätigkeiten, die Gesundheit, das Erbgut (genetische Daten), die Intimsphäre oder die ethnische Herkunft, Behinderungen, Massnahmen der sozialen Hilfe, administrative oder strafrechtliche Verfolgungen und Sanktionen, mit speziellen technischen Verfahren gewonnene personenbezogene Daten zu den physischen, physiologischen oder verhaltenstypischen Merkmalen einer natürlichen Person, welche die eindeutige Identifizierung dieser Person ermöglichen oder bestätigen (biometrische Daten) (§ 3 Abs. 4 IDG). Bei der Beurteilung, ob eine besondere Gefahr einer Persönlichkeitsverletzung vorliegt und es sich somit um «besondere Personendaten» handelt, ist der Kontext, in welchem die Informationen erhoben und verwendet werden miteinzubeziehen. (Quelle: Checkliste Datenschutz BL, IDG)
Stammdaten
Stammdaten sind grundlegende Informationen, die von der öffentlichen Verwaltung zwingend benötigt werden. Sie können Personen, Unternehmen, aber auch diverse Objekte wie etwa Gebäude oder Fahrzeuge beschreiben. Für jedes dieser Objekte muss ein abschliessender Katalog der Merkmale (Attribute) verfügbar sein. Die Stammdaten sind zustandsorientierte Daten. Sie bleiben im Zeitverlauf volumenmässig relativ konstant. (Quelle: I14Y-Glossar)
Standards
Standards können technischer, organisatorischer oder prozeduraler Natur sein. Sie unterstützen die Interoperabilität verschiedener Systeme. Durch harmonisierte Daten und Metadaten werden Arbeitsprozesse vereinfacht und beschleunigt. Dabei werden etablierte Standards (z. B. von eCH) verwendet. Für Metadatenkataloge wird der DCAT-AP CH Standard verwendet, welcher bereits für den Metadatenaustausch mit dem OGD-Portal des Bundes benutzt wird. Standards oder Erweiterungen aus anderen Bereichen (z. B. Geodatenkataloge, geocat.ch) werden ebenfalls berücksichtigt. Für strukturelle Metadaten werden die gängigen Nomenklaturen und Klassifikationen (z. B. vom BFS) angewendet. (Quelle: Strategische Datenbewirtschaftung)
Verwaltungsdaten / Behördendaten
Verwaltungsdaten sind Daten, die im Rahmen eines gesetzlichen Auftrags erhoben, erstellt, verwaltet, verarbeitet und gespeichert werden. Bei diesen kann es sich um strukturierte und unstrukturierte Daten handeln. (Quelle: I14Y-Glossar)
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