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Lehrplan
Der Lehrplan ist ein wichtiges Arbeitsinstrument wenn nicht sogar das Herzstück für den Unterricht der Volksschule. Er gibt Orientierung, welche Inhalte die Lehrpersonen im Unterricht thematisieren und welche Kompetenzen, Fähigkeiten oder Fertigkeiten die Schülerinnen und Schüler dabei erwerben sollen.Der Lehrplan Volksschule Basel-Landschaft zeigt den systematischen Aufbau von Fähigkeiten und Fertigkeiten auf und liefert verbindliche Angaben zu den Lernzielen der Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus unterteilt der Lehrplan die elf obligatorischen Schuljahre in drei Zyklen:
1. Zyklus: Kindergarten, 1. und 2. Klasse der Primarschule (4 Schuljahre)
2. Zyklus: 3. bis 6. Klasse der Primarschule (4 Schuljahre)
3. Zyklus: 1. bis 3. Klasse der Sekundarschule (3 Schuljahre)
Für den Kindergarten und die Primarschulen gilt der Lehrplan Volksschule Basel-Landschaft seit dem Schuljahr 2015/16, für die Sekundarschulen seit dem Schuljahr 2018/19.

Der Lehrplan
Im Folgenden sind die einzelnen Fachbereiche und Module des Lehrplans Volksschule Basel-Landschaft aufgeführt und in Form von Kurzbeschreibungen näher erläutert.
Sprachen
Über Sprache erfüllt der Mensch sein Bedürfnis nach Wissen, Austausch und Kommunikation. Mit der Sprache erschliessen sich die Schülerinnen und Schüler die Welt. Sprachlernen findet in der Schule in allen Fächern statt.
Folgende Sprachen werden angeboten:
- Deutsch als Unterrichtssprache
- Französisch als erste Fremdsprache
- Englisch als zweite Fremdsprache
- Italienisch als weitere Fremdsprache (im Wahlpflichtfach, Sek I)
- Latein als weitere Fremdsprache (im Wahlpflichtfach, Sek I)
Die Schülerinnen und Schüler erwerben vertiefte Kompetenzen in Deutsch und grundlegende Kompetenzen in Französisch und Englisch. Darüber hinaus wird ihnen die Möglichkeit geboten, bis zu zwei weiteren Sprachen zu erlernen. Französisch wird als erste Fremdsprache in der 3. Klasse der Primarschule eingeführt. Zwei Jahre später, in der 5. Klasse, kommt Englisch als zweite Fremdsprache hinzu. In der Sekundarstufe haben die Schülerinnen und Schüler zudem die Möglichkeit, eine weitere Landessprache (Italienisch) oder Latein als Grundlage der romanischen Sprachen zu erlernen. Am Ende der Volksschule sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, sich in unterschiedlichen Situationen angemessen zu verständigen. Während ihrer Schulzeit setzen sie sich mit verschiedenen Sachtexten, literarischen Werken und der Vielfalt des jeweiligen Kulturraums auseinander. Der Erwerb und die Vertiefung von Sprachkompetenz sind ein wesentlicher Schlüssel zum schulischen Erfolg. Im Mittelpunkt des (Fremd-) Sprachenunterrichts steht nicht die perfekte Mehrsprachigkeit, sondern die Ausbildung einer funktionalen Mehrsprachigkeit. Dazu gehört, dass sich die Schülerinnen und Schüler in vielen verschiedenen Situationen zurechtfinden und entsprechend reagieren können. Im Deutschunterricht wird darüber hinaus eine persönliche Handschrift entwickelt und das Tastaturschreiben erlernt. In den Fremdsprachen soll am Ende der Grundschule das Niveau B1 erreicht werden.
Mathematik
Mathematik ist ein Werkzeug zur Erschliessung und zum Verständnis der Umwelt. Der Mathematikunterricht leitet zu einem verständnisvollen, kritischen und kreativen Umgang mit diesem Werkzeug an. Die Schülerinnen und Schüler lernen, mathematische Problemstellungen zu bearbeiten und zu lösen. Durch die Anwendung von Rechenverfahren und mathematischen Konzepten sind Schülerinnen und Schüler nach erfolgreichem Abschluss der Volksschule in der Lage, die im Unterricht erlernten Werkzeuge auch für Problemstellungen in ihrem Alltag zu nutzen.
NMG
In der Primarstufe befasst sich das Fach Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) mit vielfältigen Themen wie geschichtlichen Zusammenhängen, kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen, ethischen und religiösen Dimensionen sowie natürlichen und technischen Phänomenen. In der Sekundarstufe (3. Zyklus) wird NMG in die folgenden eigenständigen Fächer aufgeteilt: Biologie, Physik, Chemie, Geschichte, Geografie, Hauswirtschaft und Ethik, Religion und Gesellschaft (ERG). Am Ende der obligatorischen Schulzeit sind die Schülerinnen und Schüler fähig, sich in der Welt zu orientieren, Ereignisse kritisch zu hinterfragen und eine aktive und verantwortungsvolle Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen.
MINT
Das Wahlpflichtfach MINT umfasst Themen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik mit den Fächern Biologie, Chemie und Physik. Zusätzlich werden Aspekte aus den Fächern Bildnerisches Gestalten, Technisches Gestalten, Berufliche Orientierung (BO) und Deutsch einbezogen. Im Mittelpunkt stehen naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge und praktisches Arbeiten. MINT steht für vielfältige Berufsperspektiven und anspruchsvolles Lehren und Lernen: über die gesamte Bildungslaufbahn hinweg wird im Unterricht geforscht, entdeckt, experimentiert und entwickelt.
Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) stellt in einem Filmportrait den Fachbereich MINT über die gesamte Bildungslaufbahn hinweg vor und zeigt wie im Unterricht geforscht, entdeckt, experimentiert und entwickelt wird.
Weitere Informationen zu MINT und den einzelnen Modulen unter: Edubs MINT
Gestalten
Der Fachbereich Gestalten umfasst die Fächer Bildnerisches Gestalten, Textiles Gestalten und Technisches Gestalten.
Die heutige Welt und unser Alltag sind stark von Design und Technik geprägt. Im Bildnerischen Gestalten und in der Begegnung mit Bildern aus Kunst und Alltag werden Kinder und Jugendliche für unterschiedliche bildnerische Ausdrucksformen sensibilisiert. Wir sind umgeben von gestalteten und technischen Produkten und Objekten. Im Fach Textiles und Technisches Gestalten setzen sich Kinder und Jugendliche mit Produkten, Verfahren sowie gestalterischen und technischen Lösungen auseinander und lernen deren kulturelle, historische, technische, ökonomische und ökologische Bedeutung kennen. Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, eigene Vorstellungen und Ideen mit den erworbenen bildnerischen, gestalterischen und technischen Kompetenzen umzusetzen.
Musik
Der Fachbereich Musik ermöglicht die Teilhabe an Kunst und Kultur auf musikalischer Ebene. Diese Teilhabe an Kunst und Kultur in der Musik und in der musikalischen Alltagswelt ist für den Menschen wichtig. Sie ermöglicht es, sich auf musikalischer Ebene mit anderen Menschen zu verbinden und über kulturelle Grenzen hinweg zu kommunizieren.
Bewegung und Sport
Der Fachbereich Bewegung und Sport leistet einen zentralen Beitrag zum Bildungsauftrag der Volksschule, indem er diesen um die körperlich-motorische Dimension erweitert. Im Unterricht werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, an der traditionellen und aktuellen Bewegungs- und Sportkultur teilzuhaben. Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schüler für ihren eigenen Körper sensibilisiert und lernen, ihn differenziert wahrzunehmen. Die motorischen Fähigkeiten und die körperliche Leistungsfähigkeit werden gefördert. Darüber hinaus wird den Schülerinnen und Schüler die Bedeutung von Bewegung für das Wohlbefinden und die Gesundheit aufgezeigt. Die sportliche Aktivität stellt auch einen Ausgleich zur erhöhten geistigen Aktivität in anderen Fächern dar.
Medien und Informatik
Das Fach Medien und Informatik (MI) trägt der Bedeutung der digitalen Medien und der Computertechnologie als Werkzeuge zur Verarbeitung, Speicherung und Übermittlung von Informationen Rechnung. Die Schülerinnen und Schüler lernen den sachgerechten und kompetenten Umgang mit Medien und Informatik. Darüber hinaus spielt die soziale, ethische und rechtliche Verantwortung in den sozialen Medien eine wichtige Rolle.
Berufliche Orientierung
Die Berufliche Orientierung (BO) ist ein zentrales Thema auf der Sekundarstufe I. Die Jugendlichen bereiten sich schulisch auf den Übertritt in die nachobligatorische Ausbildung vor und erarbeiten sich die Voraussetzungen für die Wahl ihres zukünftigen Bildungs- und Berufsziels. Die Berufliche Orientierung ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine allgemeine und längerfristige Laufbahnorientierung, die durch Elemente aus den Fächern Deutsch und Hauswirtschaft, Veranstaltungen wie beispielsweise dem Zukunftstag oder den Angeboten des BIZ (Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung) ergänzt wird. Im Unterricht werden die berufliche sowie die rein schulische Ausbildung gleich gewichtet und das Bildungssystem der Schweiz behandelt.
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
Nachhaltige Entwicklung ist ein Leitbild für die gesellschaftliche Entwicklung. Sie beinhaltet die Zielvorstellung, dass eine solidarische Gesellschaft und wirtschaftlicher Wohlstand notwendig sind, um die materiellen und immateriellen Grundbedürfnisse aller Menschen heute und in Zukunft zu befriedigen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird in fächerübergreifend, d.h. in allen Fächern umgesetzt und umfasst folgende Unterthemen:
- Politik, Demokratie und Menschenrechte
- Natürliche Umwelt und Ressourcen
- Geschlechter und Gleichstellung
- Gesundheit
- Globale Entwicklung und Frieden
- Kulturelle Identitäten und interkulturelle Verständigung
- Wirtschaft und Konsum
Überfachliche Kompetenzen
Überfachliche Kompetenzen sind für eine erfolgreiche Lebensbewältigung zentral. Im Lehrplan werden personale, soziale und methodische Kompetenzen unterschieden; sie sind auf den schulischen Kontext ausgerichtet. Die einzelnen personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen lassen sich dabei kaum trennscharf voneinander abgrenzen, sondern überschneiden sich.